Interview: Hobbyläuferin Synke Schade hat im September 2015 in ‪‎Berlin‬ ihren allerersten ‪‎Marathon‬ erfolgreich absolviert. «Als ich dann schließlich...

Synke nach dem Berlin Marathon
Synke nach dem Berlin Marathon

Hobbyläuferin Synke Schade (links im Bild) hat im September 2015 in ‪‎Berlin‬ ihren allerersten ‪‎Marathon‬ erfolgreich absolviert. Sie sagt: «Als ich dann schließlich das Brandenburger Tor sah, war das irrsinnig emotional. Mir liefen die Tränen über das Gesicht und ich schluchzte.» Im neuen «Unter uns»-Interview hat sie mir ein paar interessante Fragen beantwortet. Viel Spaß beim Lesen!

Ideale Gerade: Grüß Dich, Synke! Wenn Du ans Laufen denkst, was fällt Dir spontan als erstes ein?
Synke: Laufen bedeutet für mich Freiheit, loslassen können und Entspannung. Nach einem Lauf bin ich meist glücklich. Wenn ich mal sehr müde gestartet bin, kehre ich nach dem Lauf zwar immer noch müde, aber dafür glücklich zurück.

Ideale Gerade: Seit wann und wieso läufst Du?
Synke: Ich suchte vor ein paar Jahren einen Ausgleich zur Arbeit und zu meinem recht sitzintensiven Job. Angefangen habe ich mit Box-Aerobic im Polizeisportverein, dann kam ich langsam aufs Laufen. Am Anfang habe ich keine drei Kilometer geschafft!

Ideale Gerade: Wie oft und wie viele Kilometer absolvierst Du im Schnitt pro Woche?
Synke: Im Schnitt laufe ich dreimal in der Woche, insgesamt dann zwischen 30 und 50 Kilometer. In der Vorbereitung auf einen Marathon dann gern mehr und öfter.

Ideale Gerade: Gehst Du bei Wind und Wetter laufen?
Synke: Zurzeit genieße ich das kühle Wetter, es ist perfekt zum Laufen. Das Wetter kann mich eigentlich nicht abschrecken: Ist es sehr heiß, laufe ich morgens, wird es früh dunkel, muss ich am Tag eine Stunde Zeit finden. Sollte es aber Katzen und Hunde regnen, bleibe ich lieber im Trockenen.

Ideale Gerade: Stichwort Tageszeit: Lieber früh oder abends?
Synke: Ich laufe lieber morgens, wenn alle noch schlafen. Das ist wunderbar! Nur die Natur und ich.

Ideale Gerade: Du versuchst derzeit Deine 10 Kilometer-Zeit zu verbessern. An welchen Stellschrauben drehst Du beim Training?
Synke: Jetzt, da ich versuche, mein Tempo zu erhöhen, werden die Läufe wieder kürzer und das Intervalltraining nimmt zu. Ich muss aus meinem gemütlichen Marathon-Tempo raus!

Ideale Gerade: Du bist aber auch ein Fan langer Läufe. Was ist für Dich das Besondere an sogenannten Longruns?
Synke: Longruns erfordern Durchhaltevermögen und einen ständigen Kampf mit dem eigenen Willen. Irgendwann habe ich keine Lust mehr allein vor mich hin zu laufen, dann wäre Gesellschaft nicht schlecht. Im Moment werfe ich mir dann gute, motivierende Musik an.

Ideale Gerade: Mit dem Marathon hast Dir Deinen großen Traum erfüllt. Wie hast Du diese Herausforderung erlebt?
Synke: Der Marathon in Berlin in diesem Jahr war ein unglaubliches Erlebnis. Alles lief wie geschmiert, die befürchteten Probleme mit dem Knie oder die Wadenkrämpfe blieben aus. Es lief sich ganz leicht, fast wie von allein. Bei Kilometer 36 wurden die Beine dann aber doch ziemlich schwer. Ich hatte Mühe, das Tempo für den Schlussspurt nochmal anzuziehen. Als ich dann schließlich das Brandenburger Tor sah, war das irrsinnig emotional. Mir liefen die Tränen über das Gesicht und ich schluchzte. Als ich diverse Sportfotografen entdeckte, lächelte ich aber wieder. Wer will schon einen Schluchz-Marathoni sehen?

Ideale Gerade: Und was kommt auf lange Sicht? Was schwebt Dir vor?
Synke: Auf längere Sicht? Nun ja, auf jeden Fall weitere Marathons. Die Verbesserung meiner Marathon-Zeit natürlich (4:35 Stunden hatte ich beim Debüt) und mein Lauffreund Michael und ich schielen tatsächlich in Richtung Ultra. Mal sehen, wird schon laufen!

Vielen herzlichen Dank für Deine Zeit, Synke! Für die anstehenden Herausforderungen wünsche ich Dir viel Erfolg!