Liebe Lauffreunde! Mit dem neutralen 'UltraBOOST Parley' konnte ich mir in den vergangenen Wochen einen besonderen Schuh ansehen. Jedes Paar soll nämlich durch die Verwendung von "Parley Ocean Plastic" verhindern, dass elf Plastikflaschen im Meer landen. Dabei wird Plastikmüll zu einem Garn verarbeitet, aus dem dann das Primeknit-Obermaterial entsteht. Der 'UltraBOOST Parley' soll dabei die gleichen Performance-Eigenschaften wie jeder andere UltraBOOST bieten. Unterm Strich also ein Schuh, der technologischen Fortschritt mit nachhaltigen Materialien verbinden soll. Für den Test hat mir adidas freundlicherweise ein Paar zur Verfügung gestellt. Wie immer handelt es sich nur um meine Meinung!
Was genau macht den 'UltraBOOST Parley' so besonders?
adidas dazu: "Sein Obermaterial kommt mit Garn, das aus recyceltem Plastikmüll hergestellt wird. Dieser Müll wird an Stränden und in Küstenregionen gesammelt,
bevor er ins Meer gelangen kann. Die reaktionsfreudige Dämpfung und die flexible Außensohle ermöglichen dir außerdem volle Power bei deinem Lauf." Zugleich ist der 'UltraBOOST Parley' der
Laufschuh für das Projekt "Run For The Oceans".
Ziel dieser globalen Laufbewegung ist es, das Bewusstsein für die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll zu schärfen. Während dieser Initiative rief adidas dazu auf, sich der Bewegung anzuschließen und über die "Run For the Oceans"-Gruppe in der Runtastic App so viele Kilometer wie möglich zu sammeln. Mit Erfolg: Denn mit dem "Run For The Oceans" konnte adidas weltweit über 924.000 Läufer vereinen, insgesamt mehr als 12,4 Millionen Kilometer zu laufen. adidas spendet nun eine Million US-Dollar an das Parley Ocean Plastic Programm. Dieses Geld kommt vor allem der Parley Ocean School Initiative zugute, welche die nächste Generation in Kursen aufklärt und den Jugendlichen durch Bildung und Wassersportaktivitäten die Unterwasserwelt näherbringt. Doch zurück zum Laufschuh!
Vorne Details... hinten Einschätzung:
- Der Schuh ist regulär geschnitten... und bietet damit normalen, aber genauso etwas breiteren Füßen ziemlich gut Platz.
- Klassisches Schnürsenkelsystem... geht gelegentlich beim Laufen auf und kommt leider ohne Möglichkeit der Marathonschnürung.
- adidas Primeknit Obermaterial... fühlt sich erstaunlich angehm an, umschließt die Füße fest - wie ein dicker Socken.
- Fitcounter Fersenkappe... ist eine gute Sache, da sie den Druck auf die Achillessehne tatsächlich verringern kann.
- Flexible Stretchweb Außensohle... sorgt für ein nahezu optimales Abrollverhalten vor allem auf harten Untergründen.
- Außensohle aus Continental-Gummi... funktioniert tadellos und überzeugt auch bei Nässe auf ganzer Linie.
- Torsion System... sorgt für eine optimierte Bewegungsfreiheit von Rück- zu Vorfuß.
- Boost-Zwischensohle... beschert ein weiches Laufgefühl, dämpft gut und bleibt formstabil.
Der Neutralschuh verfügt über eine 10 mm Sprengung - Rückfußhöhe von 29 mm zu Vorfußhöhe 19 mm - und bringt bei Größe 43 1/3 exakt 325 g auf die Waage. Wenn man - so wie ich - hauptsächlich mit niedriger Sprengung (4 mm) unterwegs ist, muss man sich schon etwas umstellen. Doch nach ein paar Läufen hat man sich an die höhere Sprengung gewöhnt. Das Testpaar präsentiert sich designtechnisch schon eher auf das Wesentliche reduziert, aber sehr ansprechend. Durch das dezente Erscheinungsbild - heller Unterbau trifft auf dunklen Oberbereich - lässt sich der 'UltraBOOST Parley' genauso gut als Sneaker im Alltag einsetzen. Das Obermaterial - hier aus einem Stück - kommt mit Garn und fühlt sich überaus angenehm am Fuß an. Der Fersenbereich bekommt insgesamt gut Halt, die Zehen ausreichend Spielraum. Im Innenbereich gibt es quasi keinerlei Reibungspunkte. Dabei fällt das Material im vorderen Part dünn genug aus, um eine funktionierende Klimaregulierung zu gewährleisten. Im Übrigen ist neben der Passform auch die Verarbeitungsqualität großartig! Auffällige Klebereste, unschöne Übergänge oder unstimmige Nähte sind bei diesem Schuh nirgends zu finden. Doch mal ehrlich: Eine solche Qualität kann man für knapp 180 Euro aber sicherlich auch erwarten, oder?
Das Laufen mit dem 'UltraBOOST Parley' fällt vergleichsweise weich aus - sogar noch weicher als mit dem 'SOLARBOOST'. Laut Herstellerangaben soll sich der Schuh für Longruns eignen, was ich absolut bestätigen kann. Wir haben hier faktisch keinen Temposchuh, aber sehr wohl einen Trainingsrunner für Halbmarathons oder Dauerläufe im eher moderaten Pace-Bereich. Nichtsdestotrotz sind gelegentliche Fahrtspiele - also Läufe mit schnellen und langsamen Passagen - durchaus möglich. Vor allem auf harten Untergründen zeigt die reaktionsfreudige Dämpfung dann ihre Stärken. So lässt sich der Schuh vor allem auf asphaltierten Wegen, zeitweise auch auf glatten Waldwegen bestens einsetzen - die Außensohle aus Continental-Gummi liefert zugleich ausreichend Grip auf trockenen und nassen Untergründen. Auf schmierigen Feldwegen mit möglichen Wurzeln und Steinen kommt der 'UltraBOOST Parley' jedoch schnell an seine Grenzen. Ferner bewegt sich der Verschleiß im Normalbereich, so dass - bislang bin ich circa 160 Kilometer mit dem Schuh gelaufen - kaum Abnutzungsspuren an der Sohle zu erkennen sind.
Mein Fazit
Der neutrale 'UltraBOOST Parley' von adidas ist ein überaus flexibler und bequemer Laufschuh mit ökologischem Anspruch! Den Plastikmüll zu einem Garn zu
verarbeiten, aus dem dann das Primeknit-Obermaterial gemacht wird, ist de facto eine großartige Idee. Am Ende bleibt ein ziemlich softer Runner mit genialer Passform, der sich sowohl auf kürzeren
als auch längeren Distanzen bestens einsetzen lässt.
Mehr Infos über den 'UltraBOOST Parley' hier: https://www.adidas.de/parley