«Es ist einfach zu schön, die Schuhe zu schnüren und loszulaufen.» Im neuesten "Unter Uns-Interview" spricht Marathonläuferin Alex aus Nordrhein-Westfalen über
ihren Laufsport und verrät einige sehr interessante Details. Viel Spaß beim Lesen!
Ideale Gerade: Grüß Dich, Alex. Du wohnst in Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt in Hennef. Wie läuft es sich bei Euch?
Alex: Hallo Björn! Hier bei uns in und um Hennef läuft es sich ganz wunderbar. Jedes Mal, wenn ich unterwegs bin, dann bin ich begeistert von der Gegend hier. Meine
Laufstrecken sind sehr abwechslungsreich. Aber eine meiner Lieblingsstrecken führt über den Berg Richtung Königswinter. Ich liebe die Aussicht, wenn ich oben angekommen bin. Der Blick auf das
Siebengebirge und bei gutem Wetter sogar bis zum Kölner Dom ist einfach gigantisch.
Ideale Gerade: Wie war es bei Dir? Wann und wieso hast Du mit dem Laufen angefangen?
Alex: Mit dem Laufen habe ich vor 4 Jahren angefangen, als meine damals 8-jährige Tochter beim hiesigen Europawochelauf die 3,2 Kilometer laufen wollte. Damals habe
ich noch geraucht, und dementsprechend war ich froh „überlebt“ zu haben. Aber die Stimmung und die gesamte Atmosphäre dieses Events haben mich einfach mitgerissen und für einige Tage fest im
Griff gehabt. Da wusste ich, das machst du wieder. Mit dem Rauchen habe ich kurz danach aufgehört.
Ideale Gerade: Welche Bedeutung hat der Laufsport mittlerweile für Dich?
Alex: Inzwischen kann ich mir nur schwer vorstellen, nicht mehr zu laufen. Es ist einfach zu schön, die Schuhe zu schnüren und loszulaufen. Dieses Gefühl von
Freiheit, einfach mit mir alleine sein und laufen lassen… schön! Aber genauso genieße ich es, wenn mich mein Mann auf langen Läufen manchmal mit dem Fahrrad begleitet und wir auf diese Weise Zeit
zusammen verbringen.
Ideale Gerade: 10 Kilometer, Halbmarathon und Marathon sind Deine Distanzen. Welche läufst Du am liebsten?
Alex: Meine Lieblingsdistanz ist momentan der Halbmarathon. Die 10 KM sind sehr anstrengend, weil man quasi sofort Vollgas laufen muss und der Marathon hat eine
sehr zeitaufwendige Vorbereitungsphase. Das ist für mich oft schwer zu machen, weil die Trainingspläne immer wieder mit meinem Schichtplan (Früh-, Spät- und Nachtschicht) kollidieren. Aber wenn
man Spaß an der Sache hat, dann geht auch das!
Ideale Gerade: Alle Achtung! Flotte 45er Zeiten kannst Du beim 10er vorweisen. Wie bist Du so schnell geworden?
Alex: Als
ich vor 4 Jahren mit dem Laufen anfing, war das Ziel zunächst 10 KM unter 1 Stunde. Das hat auch sofort geklappt, genau wie die Zielsetzung im Jahr darauf – HM unter 2 Stunden. Aber dann habe ich
festgestellt, dass ich alleine nicht schneller werde und habe nach einer Laufgruppe gesucht. Seit 2 Jahren gehe ich einmal die Woche, im Verein zum Intervalltraining. Das macht sehr viel Spaß und
bringt enorm viel, auch wenn ich in unserer Gruppe noch immer die Langsamste bin. Wenn ich allein trainiere, mache ich eher ruhigere Läufe.
Ideale Gerade: Läufst Du das ganze Jahr über und legst Du auch mal Pausen ein?
Alex: Jetzt in der dunklen Jahreszeit versuche ich die Umfänge etwas runter zu schrauben. Nach der langen Wettkampfsaison, vor allem auch nach dem Marathon sollte
man schon schauen, dass man mal runter fährt. Aber das fällt mir oft sehr schwer, da ich mich nicht wirklich zurückhalten kann. Regeneration ist aber wichtig, sonst rennt man sich irgendwann
kaputt. Außerdem fange ich im Februar wieder mit der Marathonvorbereitung für Prag an, und da ist ein wenig Pause schon wichtig. Aber grundsätzlich laufe ich das ganze Jahr durch. Es hat auch
jede Jahreszeit ihren Reiz. Ich mag zum Beispiel die kalte klare Luft im Winter sehr und das Farbspiel im Herbst…
Ideale Gerade: Den HM in Bonn möchtest Du 2016 in 1:40 Stunden laufen. Hast Du schon einen Plan dafür?
Alex: Für Bonn selbst habe ich keinen Plan, da dieser Lauf quasi der Testwettkampf für den Prag-Marathon ist. So gesehen liegt der HM mitten in den 12 Wochen langen
Marathonvorbereitung, und ist schon im Plan mit drin.
Ideale Gerade: Wie lauten Deine langfristigen Laufziele? Hast Du einen besonderen Lauftraum?
Alex: Einen richtigen Lauftraum habe ich eigentlich nicht mehr. Die Läufe, die mir wirklich wichtig sind/waren, hab ich schon gemacht: Rennsteiglauf (so kam ich zum
Halbmarathon) und unser Hennefer Platinman. Und so versuche ich einfach, meine Zeiten weiter zu verbessern. Ich hoffe einfach, dass meine Knochen noch möglichst lange mitmachen, und so plane ich
jedes Jahr neu und viele Träume entstehen dann erst. Jetzt freu ich mich erstmal riesig auf den Prag-Marathon und dann schaue ich, wo die Reise noch hingeht.
Vielen herzlichen Dank für das „Unter Uns-Interview“, Alex. Für den Halbmarathon in Bonn und den Marathon in Prag im nächsten Jahr drücke ich Dir fest die Daumen.
Daumen hoch!