Ihr Lieben! Im neuesten «Unter Uns-Interview» erzählt die Berliner Hobbyläuferin Lisa von ihrem allerersten Halbmarathon. Die begeisterte Bloggerin von
@meiliese.de berichtet, wie sie sich auf den Lauf vorbereitet hat und ob Berlin ein
gutes Pflaster für Läufer ist. Viel Spaß beim Lesen!
Ideale Gerade: Beeindruckend! Du bist kürzlich zum ersten Mal einen Halbmarathon gelaufen. Bist Du stolz auf Dich?
Lisa: Jaaaaaaaa. Ich bin total stolz auf mich. Das war das erste Mal, dass ich mir ein Ziel gesetzt habe, was nicht irgendwie von anderen Menschen beeinflusst war.
Und ich alleine konnte beeinflussen, ob ich das schaffe oder nicht.
Ideale Gerade: Die 21,1 Kilometer hast Du in Berlin absolviert. Wie hast den Lauf erlebt?
Lisa: Das war so super. Ich hatte ja Angst vor den vielen Menschen, weil ich sonst eigentlich immer alleine laufe. Und ich dachte, dass ich vielleicht geschubst
werde von den schnellen Läufern, die an mir vorbeiwollen. Aber gerade die vielen Menschen waren das Spannende und man hatte auch immer was zu gucken. Und auch die vielen Leute, die zugeschaut
haben, waren toll. Eigentlich war immer was los und man konnte sich entspannt ablenken lassen.
Ideale Gerade: Was meinst Du? Ist unsere Hauptstadt ein gutes Pflaster für Hobbyläufer?
Lisa: Auf jeden Fall. Viele meinen immer Berlin sei so hässlich. Und Berlin ist vielleicht ein bisschen schmuddeliger als andere Städte, aber dafür kann man auch
rum“laufen“, wie man möchte und keinen interessierst es. Das war für mich sehr wichtig, als ich angefangen habe zu laufen, dass man mich einfach in Ruhe lässt und nicht beachtet. Berlin ist nicht
hässlich - es gibt wunderschöne Laufstrecken direkt an der Spree entlang. Ohne Ampeln und ohne Verkehr.
Ideale Gerade: Wie genau und wie lange hast Du Dich auf Deinen ersten Halbmarathon vorbereitet?
Lisa: Ich habe mir nach Silvester (3 Monate vor dem Halbmarathon) über MyAsics einen Laufplan mit 3 Läufen pro Woche erstellt. Und da habe ich mich zu Anfang ganz
strebermäßig daran gehalten. Also bin ich auch im Schnee bei -10 Grad gelaufen, wenn das so auf meinem Laufplan stand. Der Plan hat mir sehr geholfen zumal ich immer überfordert bin, wenn mir
jemand zu viele gut gemeinte Ratschläge (Stabitraining, Intervalltraining, usw.) geben möchte. Der Plan hat mir gesagt, was zu machen war und das habe ich gemacht. Fertig. Und das Schönste waren
die freien Tage zwischendurch, weil man da ja dann auch was erledigt hat, wenn im Trainingsplan „Trainingspause“ steht, obwohl man nichts macht.
Ideale Gerade: Jeder hat mal angefangen: Wann und wieso hast Du mit dem Laufen begonnen?
Lisa: Naja. Irgendwas muss man ja machen, wenn man so gerne isst wie ich. Ich hatte Zuhause einen Crosstrainer, aber nicht das Gefühl voranzukommen. Und dann bin
ich einfach vor die Tür. Das war im Sommer 2014. Während meines ersten Laufs hatte ich die Runtastic App nicht richtig verstanden und dachte, dass ich die ganze Zeit nicht mal 3 km gelaufen bin,
dabei waren es schon 4 km und ich musste ja auch wieder nach Hause. Und dann bin ich wieder zurückgelaufen und dann waren es insgesamt 6 km, die ich durchgelaufen bin. Quasi aus Versehen. Aber ab
dem Moment wusste ich: „Scheiße. Du kannst 6 km am Stück laufen. Jetzt macht es irgendwie keinen Sinn mehr kürzere Distanzen zu laufen.“ [Daten des ersten Laufs: 03.06.2014 // 6,27 km // 57:54
min // Pace 9:14 min/km]
Ideale Gerade: 7,3 Kilometer! So lange geht Deine Lieblingsstrecke. Wieso eigentlich?
Lisa: Hihihi… Meinen ersten Lauf bin ich bis zur Spitze der Stralauer Halbinsel gelaufen und als ich langsam besser wurde, bin ich nicht mehr den gleichen Weg
zurück, sondern einmal um die Insel. Und dann habe ich festgestellt, dass wenn ich vorne noch so einen kleinen Schniepel im Kreis laufe, dass die Strecke wie ein Penis aussieht. Deshalb laufe ich
immer die „Penis-Route“ und freue mich darüber.
Ideale Gerade: Welchen Stellenwert hat das Laufen nach all der Zeit für Dich?
Lisa: Köstliches Essen ist mir weiterhin wichtiger. Ich laufe eigentlich nur, um das leckere Essen und damit die Kalorien auszugleichen. Wahrscheinlich stimmt das
gar nicht mehr, aber ich rede mir immer ein, dass wenn mir jemand sagen würde, dass ich so viel essen kann, wie ich will und ich trotzdem nicht wieder dick werden würde, dann würde ich die
Laufschuhe direkt in die Spree pfeffern.
Ideale Gerade: Und wie wichtig ist Dir dabei eine gesunde Ernährung? Hast Du ein paar Tipps?
Lisa: Mir ist gesunde Ernährung nicht so super wichtig. Ich mag Salat und Gemüse leider auch gar nicht so gerne. Ich muss mich immer selbst austricksen und Gemüse
in meinem Essen verstecken oder ganz viel Käse drüberstreuen. Ich koche sehr gerne und ich kaufe auch viele Bio-Lebensmittel, aber da geht es mir eher um Nachhaltigkeit und Umweltschutz, als um
meinen eigenen Körper. Ich weiß, dass ich nicht nur Quatsch essen kann, aber ich bin auf jeden Fall ein großer Fan des „Sich mal was gönnen“ Prinzips! Und ich habe überhaupt kein schlechtes
Gewissen, wenn ich mir mal einen dicken Burger mit Pommes gönne. Oder Schokolade im Blätterteig. Oder frittierte Milky Way mit Vanilleeis, Karamellsauce und Sahne. Hahhahaha….
Vielen Dank für das erfrischende und zugleich offenherzige Interview, liebe Lisa. Daumen hoch für Deine tolle Leistung beim Berliner Halbmarathon und weiterhin
viel Spaß beim Laufen! Wer Lust auf leckere und tolle Dinge hat, sollte unbedingt mal auf Lisas Blog unter www.meiliese.de vorbeischauen.