Training: Gestern bin ich im Rahmen meiner Chiemsee-Umrundung zum ersten Mal 54 Kilometer am Stück gelaufen. Ein irres Gefühl...

Ihr Lieben! Gestern bin ich im Rahmen meiner Chiemsee-Umrundung zum ersten Mal 54 Kilometer am Stück gelaufen. Ein irres Gefühl! Das war ein Lauf fürs Läuferherz. Hier mein Kurzbericht inklusive Bildern!

Wie kommt man überhaupt auf die Idee, den Chiemsee zu umrunden? Ganz einfach: Vor über drei Jahren habe ich mich kurz entschlossen Richtung Tegernsee aufgemacht. Das war noch vor meinem ersten Marathon in Regensburg. Mein damaliges Ziel: Einmal die knapp 20 Kilometer um diesen wunderschönen See laufen. Einfach so, einfach laufen. Die Natur, der See und die Berge faszinierten mich an diesem Tag auf ganz besondere Weise. Es fühlte sich wie ein wahr gewordener Traum an, hier laufen zu können. In den darauffolgenden Monaten bin ich dort dann häufiger im Training gelaufen, irgendwann auch mal zwei Runden. Etliche Halbmarathons und Marathons später, umrundete ich den nächsten bayerischen See. Genauer gesagt, den Starnberger See mit knapp 50 Kilometern. Ebenfalls im Training, einfach so! Mein Motto: Laufen ohne Zeitdruck und die Natur dabei genießen! Das war im letzten Dezember. Ich hatte ‪Gänsehaut als ich nach 24 Kilometern das Startufer nicht mehr erkennen konnte. Es war ein Gefühl völliger Freiheit. Nach der erfolgreichen Umrundung wurde mir aber klar: Ich will noch etwas mehr! Jetzt sollte ich wohl auch für den Chiemsee bereit sein, dachte ich mir. Somit wurde diese Idee immer konkreter...

Unterwegs waren wir auf Feldwegen, ebenso auf asphaltierten Wegen und Nebenstraßen (wie hier).
Unterwegs waren wir auf Feldwegen, ebenso auf asphaltierten Wegen und Nebenstraßen (wie hier).

Zugegeben, 54 KM am Stück läuft man nicht einfach so. Das setzt einiges an Vorarbeit und viel Training voraus. In den vergangenen sechs Monaten habe ich beinahe jede Woche trainiert. Meist 70 bis 90 KM pro Woche, hin und wieder auch 100 bis 110 KM. Vorbereitet habe ich mich ausschließlich auf Wettbewerbe, wie den Würzburger Gedächtnislauf, Landshut läuft oder Wings for Life World Run. Dabei ging es mir neben einer flotten Pace auch um viel Ausdauer. Dass ich nun den Chiemsee im Wohlfühltempo umrunden konnte, ist also ein schöner Nebeneffekt.

Obwohl Gewitter angekündigt war, kam stattdessen die Sonne raus. Es lief sich gut bei angenehmen 18 Grad.
Obwohl Gewitter angekündigt war, kam stattdessen die Sonne raus. Es lief sich gut bei angenehmen 18 Grad.

Die gestrige Runde um den Chiemsee war einmalig – das See- und Alpenpanorama ist schlichtweg atemberaubend. Unterstützt hatte mich diesmal meine liebe Freundin, die mich die komplette Strecke lang mit dem Fahrrad begleitete. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Sie reichte mir stets Getränke & Co und motivierte mich bis zum letzten Meter. Einen störenden Trinkrucksack brauchte es diesmal also nicht. Gut so, denn es macht zweifellos einen großen Unterschied, ob man 54 Kilometer nun mit oder ohne Gepäck unterwegs ist. Vorher fragt man sich natürlich: Was nimmt man alles an Verpflegung mit? Letztlich hatten wir vier 0,5er Flaschen Mineralwasser mit Magnesium und ein paar Gels eingepackt. Hier hätte ich sicherlich noch eine oder zwei Flaschen mehr einstecken können, aber gut...

Geniale Aussicht: Einige Passagen verliefen unmittelbar am Ufer mit wunderbaren Panoramaabschnitten.
Geniale Aussicht: Einige Passagen verliefen unmittelbar am Ufer mit wunderbaren Panoramaabschnitten.

Gelaufen bin ich die Distanz mit dem neuen Pegasus 33 von Nike. Sicher ist sicher, denn mit den Pegasus-Modellen konnte ich bereits in der Vergangenheit einige Marathons zügig und problemlos absolvieren. Auch diesmal war es die richtige Wahl! Druckstellen? Fehlanzeige! Nicht mal eine Blase habe ich mir gelaufen. Wir starteten übrigens in Prien im Uhrzeigersinn und passierten - wenn ich richtig gezählt habe - neun Ortschaften. Unterwegs waren wir auf teils schmierigen Feldwegen, ebenso auf asphaltierten Wegen und Nebenstraßen. Die Chiemsee-Runde war jederzeit bestens beschildert. Einige Passagen verliefen unmittelbar am Ufer mit wunderbaren Panoramaabschnitten. Auch das Wetter spielte uns in die Karten: Obwohl Gewitter angekündigt war, kam stattdessen die Sonne raus. Es lief sich gut bei angenehmen 18 Grad. Bis Kilometer 38 rollte es, dann wurde es etwas langsamer. Zwei Kilometer nach der Marathonmarke kam das große Tief: Die Muskeln machten zu, die Müdigkeit im Kopf machte sich breit. Zum Glück konnte mir meine Freundin in dieser Phase eine eiskalte Cola organisieren. Nach der Erfrischung und ein paar Gehpausen konnte ich wieder durchstarten. Das war sicherlich auch ein Stück Kopfsache. Zielgerichtet ging es dann jedenfalls wieder Richtung Prien. Nach 4:43 Stunden war es dann geschafft. Platt war ich, aber um eine Erfahrung reicher. Mein Fazit nach einer Runde mit 54 Kilometern: Am wunderschönen Chiemsee schlagen Läuferherzen zweifellos höher. Das bayerische Meer ist wirklich riesig und bietet viele verschiedene Facetten, Natur pur und macht mit motivierender Fahrradbegleitung gleich doppelt so viel Spaß.