Ihr Lieben! «Ein Mensch ohne Ziele ist wie ein Schiff ohne Kapitän.» Dominik aus Franken ist im Oktober seinen ersten Marathon gelaufen. Jetzt hat er eine große Vision! Er möchte in 50 Jahren auf eine Wand blicken, auf der 50 Finisher-Fotos von verschiedenen Marathons hängen, um somit auf viele tolle Erinnerungen zurückblicken zu können. Ein tolles Vorhaben! Ich wünsche Euch nun viel Spaß beim Lesen!
Ideale Gerade: Hi Dominik! Du kommst aus Nürnberg. Wie läuft es sich bei Euch in Mittelfranken?
Dominik: Hi Björn! Bei uns läuft es sich fantastisch. In der Regel laufe ich bei mir in Nürnberg direkt ums Eck an der Wöhrder Wiese und am Wöhrder
See – was wohl gleichzeitig die beliebteste Laufstrecke in Nürnberg ist. Unabhängig davon bietet die komplette Region mit Nürnberg, Fürth und Erlangen geniale Laufstrecken, auf die ich gerade bei
längeren Läufen gerne mal ausweiche.
Ideale Gerade: Seit wann läufst Du überhaupt und wie bist Du dazu gekommen?
Dominik: Sport allgemein begleitet mich schon mein ganzes Leben. Früher habe ich intensiv und höherklassig Fußball gespielt. Nachdem ich meine
Fußballschuhe 2012 mit 19 Jahren „an den Nagel“ gehängt habe, startete ich privat mit dem Joggen. Der ursprüngliche Antrieb war anfangs einfach nur aktiv und in Bewegung zu bleiben. Der
ausschlaggebende Faktor, dass ich dann meinen ersten Halbmarathon ins Auge gefasst habe, waren zwei meiner Mentoren. Da wir beruflich oftmals ein Meeting zu dritt hatten und auch privat engen
Kontakt pflegen, kommen dabei natürlich auch mal private Themen auf den Tisch. Hierbei haben sich die beiden immer und immer wieder mit funkelnden Augen und voller Begeisterung über ihre
vergangenen und bevorstehenden Marathons unterhalten. Es gibt ein schönes Zitat von Augustinus Aurelius, d.h.: „Du kannst in anderen nur entzünden, was
selber in Dir brennt." Ziemlich schnell haben sie dann eben auch das Feuer bei mir entfacht. :-)
Ideale Gerade: Vor ein paar Wochen bist Du in München Deinen ersten Marathon gelaufen. Herzlichen Glückwunsch! Was ist Dir besonders im Gedächtnis
geblieben?
Dominik: Erstmal vielen Dank! Am meisten in Erinnerung geblieben sind mir die letzten 400 Meter, die durch das Olympiastadion führen und
schließlich mit dem Zieleinlauf dort enden. Das waren Emotionen pur bestehend aus Freude, Schmerzen und Stolz. Wobei auch die Strecke an sich beeindruckend war. Zum einen die schönsten Plätze und
Ecken von München zu sehen und zum anderen die ganzen Zuschauer am Streckenrand, die dich anfeuern und deinen Namen rufen.
Ideale Gerade: Wie lange hast Du Dich auf den Marathon vorbereitet?
Dominik: Ziemlich genau ein Jahr. Nach meinem ersten Halbmarathon im Oktober 2015 habe ich die Entscheidung getroffen, meinen ersten Marathon 2016 in Angriff zu
nehmen. Nach ausgiebiger Recherche und vielen Gesprächen fiel dann die Auswahl auf den München Marathon.
Ideale Gerade: Hattest Du einen Trainingsplan oder gar einen Lauftrainer?
Dominik: Zweimal „Ja“! Ich habe einen persönlichen Lauftrainer, sein Name ist Johannes Hendel und er ist eine absolute Granate. Wir arbeiten seit
Juli 2015 zusammen und er hat mich damals bei einer Streckenlänge von 6 km „übernommen“. Innerhalb von ein paar Wochen hat er mich damals für mein erstes „großes“ Läuferziel im Oktober 2015, den
Stadtlauf bzw. den Halbmarathon in Nürnberg fit gemacht und perfekt vorbereitet. Seine Erfahrung, seine Tipps und Tricks sowie die gemeinsamen Läufe mit ihm sind einfach Gold wert. Er war es eben
auch, der mir einen klaren Trainingsplan aufgestellt und an die Hand gegeben hat.
Ideale Gerade: Wie hast Du Dich während der Marathonvorbereitung motiviert?
Dominik: Egal welches Ziel ich mir setze, ich habe von Anfang an immer eine klare Vision, ein klares Bild vor Augen. Bei allen Trainingseinheiten
im freien oder im Fitnessstudio habe ich mir immer wieder die Situation vor Augen geführt, wie ich ins Olympiastadion einlaufen und die letzten Meter bis zum Ziel genießen werde. Um der Gefahr
vorzubeugen, spontan den Marathon doch nicht zu laufen, irgendwelche Ausreden zu erfinden, etc. habe ich mich direkt im Januar für den Marathon im Oktober angemeldet. Darüber hinaus habe ich mir
ganz bewusst äußeren Druck geschaffen, in dem ich z.B. meiner Familie und meinen Freunden erzählt habe, dass ich im Oktober meinen ersten Marathon in München laufen werde. Ich bin sogar so weit
gegangen, dass ich mein Vorhaben auf Facebook gepostet habe, so dass ich mich quasi öffentlich „committete“. Daraufhin haben mich so viele Leute immer wieder gefragt: „Na, wie läuft´s denn mit
der Marathonvorbereitung?“. Genau das war mein Ziel, denn so haben mich die Leute regelmäßig immer wieder von selbst motiviert. Achtung: Diese Art von
Motivation funktioniert nicht bei jedem Menschen, aber ich kann mit dem Druck sehr gut umgehen und bei mir funktioniert es super.
Ideale Gerade: Wie bist Du mit dem inneren Schweinehund umgegangen?
Dominik: Hierzu gibt es ein schönes Sprichwort: „Wer ein „Warum“ hat, dem ist kein „Wie“ zu schwer.“ Ich kannte bzw. kenne meine persönlichen
„Warum´s“ sehr genau und ich glaube, dass das der Schlüssel zum Erfolg ist. Und wie gesagt: Ich hatte mich gegenüber meiner Familie, meinen Freunden und sogar öffentlich „committet“ – und wer
möchte schon gerne öffentlich als Dampfplauderer dastehen?
Ideale Gerade: Du hast mir gesagt, dass Du unter Asthma leidest. Welche Medikamente musst Du aktuell einnehmen?
Dominik: Das ist richtig. Früher hatte ich starkes chronisches Asthma. Mittlerweile nehme und benötige ich keine Medikamente mehr dagegen. Hierbei
bin ich mir sicher, dass der konstante Ausdauersport bzw. das Laufen einen erheblichen Anteil daran hat.
Ideale Gerade: Kannst Du beschwerdefrei laufen gehen? Haben sich evtl. gesundheitliche Verbesserungen eingestellt?
Dominik: Offensichtlich schon, ich bin ein lebendes Beispiel dafür. Ja, kann ich - nur bei schnelleren Geschwindigkeit merke ich, wie ich plötzlich
sehr stark zu kämpfen habe, aber ansonsten ist alles top und mir geht es prächtig.
Ideale Gerade: Du hast Dir zum Ziel gesetzt, jedes Jahr einen Marathon zu laufen. Bis ins hohe Alter wohlgemerkt. Wie bist Du auf diese famose Idee
gekommen?
Dominik: Einer meiner Grundleitsätze lautet: „Ein Mensch ohne Ziele ist wie ein Schiff ohne Kapitän.“ Ich habe die große Vision heute in 50 Jahren,
also an meinem 73. Geburtstag auf eine Wand zu blicken, auf der 50 Finisher Fotos von verschiedenen Marathons hängen und ich somit auf viele tolle Erinnerungen zurückblicken kann. Außerdem hat
dieses Ziel den schönen Nebeneffekt, dass ich auch als alter Hase einen fitten Körper habe. :-) Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, steht nun im April 2017 mein zweiter Marathon in
meiner zweiten Heimat Ibiza an.
Vielen Dank für das überaus informative Interview! Für die Zukunft wünsche ich Dir nur das Beste! Wer von Euch nun mehr über Dominik erfahren möchte, klickt
einfach auf seine Seite www.dominik-fuezi.de.