Interview: Läuferin Moni über ihre 2:49:19 Stunden beim Hamburg Marathon, das Lauftraining, die Ernährung und ihre Ziele...

Jetzt wird's schnell! Vor Kurzem ist Moni Rausch den Hamburg Marathon trotz Schneeregen-Hagel-Wind-Dusche in 2:49:19 Stunden gelaufen. Eine fabelhafte Leistung! Nun konnte ich ihr ein paar Fragen stellen. Im neuesten „Unter Uns-Interview“ spricht sie über die Marathon-Distanz, das Lauftraining, die Ernährung und ihre Ziele. Einige praktische Tipps sind natürlich auch dabei. Viel Spaß beim Lesen! :-)

Moni beim Training in wärmeren Gefilden. Bildquelle: Moni Rausch/Inger Diederich
Moni beim Training in wärmeren Gefilden. Bildquelle: Moni Rausch/Inger Diederich

Ideale Gerade: Hi Moni, Du wohnst in der Nähe von München. Wie läuft es sich für Dich in der bayerischen Landeshauptstadt?

Moni: Hi Björn! Es läuft sich toll! Komme ja ursprünglich aus dem Rheinland und da ist München bzw. das Umland landschaftlich schon der Wahnsinn! Außerdem habe ich das Gefühl, dass das Wetter hier oft viel besser ist! :-)

Ideale Gerade: Im Süden Münchens gibt es viel Natur und zahlreiche Seen. Bist Du dort auch mal mit Deinen Laufschuhen anzutreffen?

Moni: Seitdem ich in der Nähe von Fürstenfeldbruck wohne, versuche ich schon ab und zu zum Wörthsee oder Ammersee zu fahren um dort zu laufen. Häufig scheitert es aber an der Zeit und dann suche mir bei langen Läufen eine Strecke, die ich von der Haustür beginnen kann und die um einen kleinen See hier im Umkreis führt. Das sollte ich aber öfter in Angriff nehmen, gerade wenn das Wetter wieder besser wird.

Die Marathon-Distanz fasziniert sie. Bildquelle: Moni Rausch/Stephan Wieser
Die Marathon-Distanz fasziniert sie. Bildquelle: Moni Rausch/Stephan Wieser

Ideale Gerade: Jeder hat mal angefangen: Wann und wieso hast Du mit dem Laufen begonnen?

Moni: Ehrlich gesagt habe ich mit etwa 17 angefangen, weil ich abnehmen wollte. Ein Grund, der sehr viele Leute zum Laufen bewegt. Auch wie sehr viele, habe ich mit "Laufen - Gehen - Laufen - Gehen" begonnen und war super stolz als ich die ersten 45 Minuten "durchlaufen" konnte. Da ich aber immer schon sportlich sehr aktiv war (komme ursprünglich aus dem Turnen), hat mich der Ehrgeiz und natürlich auch der Spaß gepackt und das Laufen war nicht mehr wegzudenken.

Ideale Gerade: Hast Du eine Hausstrecke? Falls ja, wie sieht diese in etwa aus?

Moni: Ja, die geht einmal um den kleinen Germeringer See, über die Felder in Germering und dann durch ein kleines Waldstück zurück. Am aller liebsten laufe ich die in der Früh, wenn so gerade die Sonne aufgeht und man nur vereinzelt ein paar Gleichgesinnte trifft.

Hüpft nach dem Training gern mal ins Meer. Bildquelle: Moni Rausch/Inger Diederich
Hüpft nach dem Training gern mal ins Meer. Bildquelle: Moni Rausch/Inger Diederich

Ideale Gerade: Deine Lieblingsdistanz ist der Marathon! Wieso gerade diese Strecke?

Moni: Weil ich für alles andere zu langsam bin! :-) Mir fehlt die Schnelligkeit aus der Jugend, da ich eben aus dem Turnen komme. Außerdem kann man noch so gut trainiert haben, am Tag X muss nicht immer alles gut gehen. Das macht den Reiz aus. Außerdem muss man mental schon echt stark sein, das fasziniert mich auch am Marathon. Das Rennen richtig einteilen, die Ernährung timen, die ganzen ätzenden langen Läufe im Vorfeld. :D Das ist schon irgendwie doch echt cool und motiviert mich immer!

Ideale Gerade: Du hast vor Kurzem den Hamburg Marathon in 2:49:19 Stunden gemeistert. Mal unter uns: Wie wird man so verdammt schnell?

Moni: Kilometer schrubben! :D Nein, so einfach ist das auch nicht. Im Training bin ich schon sehr diszipliniert und wer Marathon rennen will, muss sich eben strikt an seinen Plan halten. Im Grunde ist das kein Hexenwerk. Lange Läufe, Intervalltraining und Tempoläufe. Die muss man eben durchziehen und den Rest mit Kilometern füllen. Aber du hast schon recht, in den drei Monaten vor so nem Rennen, wird vieles dem Training untergeordnet, deshalb ist es auch umso schöner, wenn am Renntag alles passt.

Am liebsten läuft Moni in der Früh, wenn gerade die Sonne aufgeht. Bildquelle: Moni Rausch/Stephan Wieser
Am liebsten läuft Moni in der Früh, wenn gerade die Sonne aufgeht. Bildquelle: Moni Rausch/Stephan Wieser

Ideale Gerade: Gib uns bitte ein paar Einblicke: Wie lange und wie oft hast Du trainiert?

Moni: In den drei Monaten vor dem Marathon bin ich im Schnitt 100 bis 115 km in der Woche gelaufen. Es gab auch drei Spitzenwochen im Trainingslager mit 130 bis 150 Kilometern, aber das geht natürlich nur wenn ich nicht arbeiten muss. In einer normalen Arbeitswoche sind 100 bis 120 realistisch. Am allerwichtigsten sind die langen Läufe für mich. Meine Angsteinheiten. Ich schaue immer, dass ich auf etwa 6 Läufe über 35 Kilometer komme in der Vorbereitung.

Ideale Gerade: Wie hast Du nach längeren Einheiten regeneriert?

Moni: Gebadet, sehr gut und ausgewogen gegessen und versucht mich danach möglichst auszuruhen. Als wir in Monte Gordo im Laufcamp waren, bin ich danach immer ins Meer gehüpft, das war super!

Stabiübungen und Faszientraining gehören dazu. Bildquelle: Moni Rausch/Stephan Wieser
Stabiübungen und Faszientraining gehören dazu. Bildquelle: Moni Rausch/Stephan Wieser

Ideale Gerade: Wie wichtig sind für Dich Stabiübungen und Faszientraining?

Moni: Sehr wichtig! Besonders das Krafttraining zur Verletzungsprophylaxe ist bei solch hohen Umfängen entscheident. Wenn ich mich abends dehne und mobilisiere, fühlen sich meine Beine am nächsten Tag meist viel lockerer an.

Ideale Gerade: Welche Rolle spielt eine ausgewogene Ernährung?

Moni: Die Ernährung spielt schon eine große Rolle, hier könnte ich aber definitiv disziplinierter sein! :-) Im Grunde achte ich darauf, dass meine Ernährung ausgewogen ist und wenn ich Hunger habe, esse ich, wenn ich keinen Hunger habe, eben nicht. Nur in der Marathonvorbereitung bin ich da etwas bedachter. Dann wird mein Süßigkeitenkonsum zurückgeschraubt - der ist nämlich leider ziemlich hoch :-) - und ich lasse so Dinge wie Cola oder irgendwelche künstlichen Getränke weg und esse vermehrt Kohlenhydrate. Bin absolut kein Verfechter von Low Carb im Training.

Versucht weiterhin an ihrer Schnelligkeit zu arbeiten. Bildquelle: Moni Rausch/Stephan Wieser
Versucht weiterhin an ihrer Schnelligkeit zu arbeiten. Bildquelle: Moni Rausch/Stephan Wieser

Ideale Gerade: Welche Schuhe verwendest Du am liebsten bei längeren und kürzeren Distanzen?

Moni: Bei schnellen Einheiten am liebsten den neuen Fastwitch von Saucony, mein absoluter Lieblingsschuh. Und bei längeren Einheiten den Kinvara. Bin eher der Lightweight-Läufer.

Ideale Gerade: Du hast ein großes Ziel vor Augen: In absehbarer Zeit einen Marathon in unter 2:45 Stunden zu finishen. Wie willst Du das schaffen?

Moni: Ich werde vermutlich jetzt im Herbst keinen Marathon laufen, sondern schauen, dass ich etwas an meiner Schnelligkeit arbeite und wenn die unteren Distanzen passen, ich gesund bleibe und weiterhin so viel Bock auf das Laufen habe, wird das nächstes Jahr schon klappen, da bin ich sehr zuversichtlich!!! :-)

Moni's Instagram-Profil ist übrigens hier zu finden: https://www.instagram.com/moni.run.lift.love

Vielen herzlichen Dank für Deine Zeit und das überaus informative sowie interessante Interview, Moni! Für die Zukunft wünsche ich Dir weiterhin viel Erfolg, jede Menge Lauffreude und natürlich Gesundheit!