Interview: Läuferin Moni peilt eine Zielzeit von 2:47 Stunden beim Düsseldorf-Marathon an! Heute verrät sie uns, wie sie das schaffen möchte...

Jetzt erhöhen wir ordentlich die Pace! Läuferin Moni Rausch peilt beim Düsseldorf-Marathon nämlich eine Zielzeit von 2:47 Stunden an! Im neuesten „Unter Uns-Interview“ spricht sie über ihr Vorhaben, das Lauftraining, die Ernährung sowie mentale Stärke beim Marathon. Praktische Tipps sind ebenfalls dabei.

Läuft aktuell zwischen 100 und 120 Kilometern pro Woche. Bildquelle: Chris Drüke
Läuft aktuell zwischen 100 und 120 Kilometern pro Woche. Bildquelle: Chris Drüke

Ideale Gerade: Hi Moni! Herrlich, oder? Endlich ist der Frühling da. Wie wichtig sind Dir lange, helle Abende und angenehme Temperaturen beim Lauftraining?

Moni: Hi Björn! Oh ja, endlich. Hatte schon das Gefühl, dass der Winter gar kein Ende mehr nahm. Durfte ja schon in Portugal ein paar Sonnenstrahlen tanken, die Umstellung danach war echt nicht schön. Dafür ist es jetzt umso schöner. Ich bin ja eher der Morgen-Läufer, allein schon die Vögel zwitschern zu hören macht gute Laune. Da ich ein ganz schöner Schisser im Dunkeln bin, sind helle Abende schon toll. Dann auch noch im T-Shirt laufen zu können, gibt kaum was Besseres!

Ideale Gerade: Vor rund einem Jahr hast Du den Hamburg Marathon in sagenhaften 2:49:19 Stunden gemeistert. Wie denkst Du heute über diesen Lauf?

Moni: Im Nachhinein war das ein echt tolles Rennen und ich bin stolz drauf. Vor allem wenn man über die Bedingungen nachdenkt. Wir hatten an dem Tag Sturm, Schnee-Regen und Sonne, das war schon nicht einfach und bei KM 7 hätte ich nie gedacht, dass ich das Tempo durchlaufen kann. Irgendwie ging es aber dann doch und das Gefühl hinterher war schon echt einmalig.

Der Marathonlauf ist hart und ehrlich, sagt sie! Bildquelle: Chris Drüke
Der Marathonlauf ist hart und ehrlich, sagt sie! Bildquelle: Chris Drüke

Ideale Gerade: Du steckst gerade mitten in der Vorbereitung für den Düsseldorf-Marathon! Wie läuft Dein Training bislang?

Moni: Aktuell ist mein Training ein reines Auf und Ab. Die Tempoeinheiten sitzen, die langen Läufe – vor allem mit Tempoverschärfung funktionieren hingegen gar nicht. Habe muskulär etwas Probleme mit dem Piriformis, also die tiefe seitliche Gesäßmuskulatur. Die macht bei den langen Läufen schlapp und dadurch verkrampfe ich ziemlich und das raubt Energie. Aber hey, auch bei mir ist das Laufen „nur“ ein intensives Hobby. Wenn es nicht reichen sollte, dann werde ich für den Moment sicherlich sehr traurig sein, aber dann wird sich ein neues Ziel gesetzt. So ist der Marathonlauf eben. Hart und ehrlich!

Ideale Gerade: Diesmal möchtest Du Dich auf eine 2:47 verbessern! Eine sehr schnelle Zeit! Wie genau möchtest Du das schaffen?

Moni: Grins, das frag ich mich im Moment auch. Nein, im Grunde ist das Training simpel. Einen langen Lauf, einen Tempodauerlauf und einmal lange Intervalle als Kerneinheiten. Der Rest wird mit Dauerläufen gefüllt. Im Gegensatz zum letzten Jahr ist mein Grunddauerlauftempo höher, ich hoffe das wird reichen.

Ideale Gerade: Hast Du gegenüber der Vorbereitung für den Hamburg Marathon etwas an Deinem Training verändert?

Moni: Bedingt durch die muskulären Probleme habe ich in diesem Jahr weniger und kürzere lange Läufe durchgeführt. Das war aber eher ungewollt. Dafür waren meine Tempoeinheiten meist etwas schneller.

Moni glaubt, dass sehr viel Kopf in den Füßen steckt! Bildquelle: Chris Drüke
Moni glaubt, dass sehr viel Kopf in den Füßen steckt! Bildquelle: Chris Drüke

Ideale Gerade: Was ist wichtiger: Qualitatives Training oder Kilometerschrubben? Oder gar ein optimaler Mix aus beiden?

Moni: Persönlich glaube ich, dass die qualitativen Einheiten, also die oben beschriebenen Kerneinheiten sitzen müssen. Es muss auch ein solider KM-Umfang da sein, aber um das Herzkreislaufsystem zu trainieren, könnten viele Läufer und darunter zähle ich mich ebenfalls mehr alternativ trainieren. Auf dem Rad oder im Wasser. Das ist einfach schonender für den Bewegungsapparat. Ich weiß aber auch selbst, dass es gar nicht so einfach ist. Zeitlich natürlich, aber auch einfach vom Kopf her. Schließlich will man laufen und nicht Radfahren oder Aquajoggen… Aber ja, wir Läufer könnten uns besonders von den Triathleten ab und an mal eine Scheibe abschneiden.

Ideale Gerade: Wie sieht so eine normale Trainingswoche aktuell bei Dir aus? Wie ernährst Du Dich?

Moni: Aktuell laufe ich so zwischen 100 und 120 Kilometern pro Woche. Dabei ernähre ich mich ganz normal. Ich achte einfach darauf, dass alles ausgewogen ist. Ich verzichte aber auf gar nichts. Nicht mal auf ein Glas Wein oder Bier! Ein bisschen mehr Disziplin bzgl. meiner Ernährung wäre vielleicht angebracht, aber irgendwie will ich mich da auch nicht einschränken.

Ideale Gerade: Mit welchen Schuhen läufst Du im Training? Welche wirst Du beim Marathon tragen?

Moni: Im Training laufe ich eigentlich drei Schuhe von Saucony. Den Kinvara bei Dauerläufen und langen Läufen und abwechselnd den Fastwitch und den Type A bei schnellen Läufen. Welchen ich im Wettkampf tragen werde, habe ich noch nicht so recht entschieden. Vermutlich wird es aber der Fastwitch, weil der noch ein bisschen gestützt ist und mehr Halt gibt als der Type A.

Positive Gedanken und eine positive Einstellung sind ihr wichtig! Bildquelle: Chris Drüke
Positive Gedanken und eine positive Einstellung sind ihr wichtig! Bildquelle: Chris Drüke

Ideale Gerade: Wie wichtig ist neben einer optimalen Vorbereitung die mentale Stärke beim Marathon auf Zeit?

Moni: Je länger die Strecke wird, desto mehr rennt der Kopf mit. Ich glaube, dass sehr viel Kopf in den Füßen steckt. Man muss halt einfach an sich glauben, dass man das Tempo auch wirklich 42 Kilometer durchhalten kann. Man sagt ja nicht umsonst, dass der Marathon erst ab KM 30 losgeht, wenn die Beine langsam müde werden und der Körper leer. Mir helfen immer positive Gedanken und eine positive Einstellung dem Rennen gegenüber. Mir vor Augen zu halten, dass es mein Hobby ist, dass ich jetzt den Zeitpunkt genießen soll, für den ich so viel investiert habe und vor allem, dass ich Spaß an dem habe was ich tue, helfen schon ungemein. Anstatt in meinen Körper zu horchen und nach Anzeichen der Ermüdung zu suchen, muss ich positiv denken, sonst klappt das alles nicht. Vor allem muss ich mir auch ab und an mal vor Augen halten, dass die Zeit eben nicht alles ist (auch wenn sie das für den Moment natürlich schon ist ^^). Habe so ein paar Strategien für mich entwickelt, die sich ganz gut bewährt haben. Ich teile mir das Rennen z.B. immer von Verpflegung zu Verpflegung ein und „arbeite“ die Abschnitte ab. Außerdem zähle ich auch häufig meine Schritte. Damit bleibe ich irgendwie im Rhythmus, das hilft!

Moni's tolles Instagram-Profil ist übrigens hier zu finden: https://www.instagram.com/moni.run.lift.love

Herzlichen Dank für Deine Zeit und das erneut sehr informative sowie interessante Interview, Moni! Für den Düsseldorf-Marathon wünsche ich Dir gutes Gelingen! Das wird ein toller Tag, da bin ich mir sicher.