Liebe Lauffreunde! Der 'Nike Zoom Pegasus Turbo' ist seit ein paar Wochen hierzulande erhältlich und soll laut Hersteller noch mehr Tempo bescheren. Das Modell wurde zusammen mit Langstreckenläufern wie Eliud Kipchoge entwickelt und soll Athleten zu neuen Spitzenzeiten verhelfen. Doch was ist das Besondere überhaupt an diesem Schuh und für wen ist der Turbo letztlich geeignet? Für einen aufschlussreichen Erfahrungsbericht bin ich in den letzten Wochen rund 180 Kilometer mit dem 'Nike Zoom Pegasus Turbo' im Training gelaufen. Dafür wurde mir freundlicherweise von Nike ein Paar zur Verfügung gestellt. Diese Zeilen beinhalten ausschließlich meine persönliche Meinung. Und los geht's!
Wow, da staunte ich nicht schlecht, als vor ein paar Wochen die Ankündigung in mein E-Mail-Postfach flatterte. Zugegeben, ich bin schon lange ein Pegasus-Fan. Mit dem 29er Modell bin ich vor vielen Jahren im Münchner Olympiapark meinen ersten 10er in Sub 40 gelaufen. Das war noch dazu mein erster 10 km-Wettbewerb überhaupt. Meinen ersten Sub 3-Marathon bin ich dann Jahre später beim Bad Kissingen-Marathon mit dem 32er gelaufen. Der Runner soll jedoch mehr als nur ein simples Update des bekannten Allrounders sein. So viel schon mal vorab: Der Turbo ist ein völlig eigenständiger Laufschuh!
Wissenswertes!
Beim Turbo wurde der gleiche ZoomX-Schaumstoff in der Mittelsohle und die typische aerodynamische Form verwendet, wie bei seinen Vorgängern Zoom Vaporfly 4 % und
Zoom Vaporfly Elite. Der Runner bietet aber die höchste Energierückgewinnung, die es jemals bei Nike gab. So steht es in einer Pressemitteilung geschrieben. Wichtig: Der Turbo
gibt sich im Wesentlichen als Trainingslaufschuh mit einem gewissen Tragekomfort. So wurde im Vergleich zum Zoom Vaporfly 4 % und Zoom Vaporfly Elite auf eine Karbonfaser-Platte
verzichtet. Trotzdem hat der Schuh seinen Preis: Exakt 180 Euro werden fällig!
Auf Speeeeeed?
Klar, mit dem Turbo an den Füßen fällt man auf - die fetten Rennstreifen links und rechts stechen unmittelbar ins Auge. Das Testpaar im Farbmix "barely
grey/schwarz/weiß/hot punch" präsentiert sich gekonnt abgestimmt. Das dynamische Design suggeriert Geschwindigkeit und Wettkampf-Feeling. Der schnittige 'Nike Zoom Pegasus
Turbo' ist zudem ein Leichtgewicht: Die Küchenwaage zeigt beim Testschuh in Größe 43 lediglich 240 g auf dem Display an. Das ist ein geringer Wert, der durchaus in Richtung
Lightweight-Trainer geht. Bereits der erste Stand im Schuh vermittelt durch den Vorfuß-Fersen-Unterschied von 10 mm einen eher "vorwärtslastigen" Eindruck. Spürbar sind auch die
ausgeprägten Dämpfungselemente im letzten Drittel der Sohle. Wer sonst - so wie ich - vorwiegend mit 4 mm Sprengung und weniger Dämpfung unterwegs ist, wird sich auf jeden Fall etwas umstellen
müssen. Daher sollte man sich auch langsam an den Turbo gewöhnen und nicht gleich mit x Tempoläufen übertreiben!
Passform & Komfort
Der 'Pegasus Turbo' fällt bei mir - ich trage gewöhnlich eine 43 - normal aus. Der Schuh sitzt richtig klasse. Sogar breitere Füße finden hier
ausreichend Platz. Kein Drücken, keine Reibung, keinerlei Scheuerstellen! Das integrierte Flymesh umschließt Mittelfuß und Fußgewölbe nahezu perfekt und beschert eine eng
anliegende Passform. Auch die Klimaregulierung funktioniert bei längeren und folglich schwitzigen Einheiten tadellos. Ferner sorgen ein erhöhter Fersenbereich, eine leicht gepolsterte
Zunge und in die Schnürsenkel integrierte Flywire-Fasern für einen ordentlichen Tragekomfort. Übrigens: Bei Wettbewerben oder besonders flotten Trainingseinheiten nutze ich fast ausschließlich
die Marathon- respektive Fersenhaltschnürung. Der Schuh sitzt dann einfach eine ganze Ecke enger am Fuß, was noch mehr Stabilität zur Folge hat. Diese tolle Möglichkeit bietet
natürlich auch der 'Nike Zoom Pegasus Turbo'.
Hohes Tempo – überall?
"Schnell auf jedem Belag" soll der 'Nike Zoom Pegasus Turbo' laut Herstellerangaben sein. Gut, flottes Tempo ist mit dem Turbo ohne Zweifel
möglich. Ganz besonders knackige 5er, 10er und Halbmarathons haben mir viel Freude im Zuge meiner Marathonvorbereitung bereitet. Das Laufgefühl ist durch die mittel-weiche Dämpfung anfangs aber ungewohnt soft und lässt
gerade im Fersenbereich etwas Stabilität vermissen. Selbst der Pegasus-Allrounder fühlt sich dahingehend weniger gedämpft und direkter an. Doch nach etwas Eingewöhnung rollt es richtig
gut und angenehm flott mit dem Turbo! Wichtig
hierbei: Der Runner funktioniert durch seine Waffle-Sohlenelemente auf harten Untergründen am besten. Die Außensohle macht ihren Job auch bei Nässe ganz ordentlich. Auch
intensitve Tempoeinheiten auf der Bahn sind durchaus machbar. Auf Forstwegen präsentiert sich der Schuh leider etwas zu schwammig. Kurze Ausflüge sind okay, nur auf längere
Einheiten im Wald würde ich verzichten.
Unterm Strich
Schnell, schneller, Turbo? Der 'Nike Zoom Pegasus Turbo' macht gerade bei hoher Pace am meisten Spaß! Ambitionierte Läufernaturen erhalten einen überaus
schnittigen und hochwertig verarbeiteten Premium-Laufschuh. Im Kern weniger Allrounder, dafür mehr Racer, der eine hohe Pace einfordert. Moderate Dauerläufe oder Einheiten im Wald absolvieren
Nike-Runner aber besser mit ihrem Pegasus-Allrounder!
Mehr Infos über Nike unter: https://www.nike.com