Erfahrungsbericht: Der neue 'Speedcross 5' von Salomon im Doppeltest...[Werbung]

Liebe Lauffreunde! In den vergangenen Wochen bin ich wieder abseits asphaltierter Wege unterwegs gewesen. Dabei hatte ich die tolle Möglichkeit, den neuen Trail-Laufschuh 'Speedcross 5' von Salomon ausgiebig zu testen. Betonen möchte ich an dieser Stelle, dass ich kein Trailrunning-Experte bin. Ich gehöre viel eher zur Fraktion "Asphalt-Junkies". Trotzdem bin ich der Vergangenheit bereits mit einigen Salomon-Laufschuhen gelaufen. Weitaus mehr Trail- und Salomon-Erfahrung bringt da mein Laufkollege Wolfgang mit. Er hat sich den Trail-Flitzer daher ebenfalls angesehen. Herausgekommen ist ein Bericht mit zwei Meinungen. Für diesen Test wurden uns zwei Paare freundlicherweise von Salomon zur Verfügung gestellt. Diese Zeilen beinhalten ausschließlich unsere Meinungen. Nun viel Spaß beim Lesen!

Wie gut ist der neue 'Speedcross 5' von Salomon?
Wie gut ist der neue 'Speedcross 5' von Salomon?

Die wohl wichtigste Frage gleich vorab: Wen soll der 'Speedcross 5' überhaupt ansprechen? Meiner Meinung nach sind das neutrale Trail-Läufer, die Grip, Stabilität und verlässlichen Schutz beim Laufen suchen. Also Läufer, die gerne auf und abseits von Trails in schwierigem Gelände wie Schlamm und auf weichen bzw. nassen Böden unterwegs sind. Genau hier ist der neue 'Speedcross 5' nämlich zu Hause!

Dieser Schuh liebt weiche Untergründe.
Dieser Schuh liebt weiche Untergründe.

Optisch gibt sich der rote Trail-Flitzer - weitere Farben sind verfügbar - eher robust, ja beinahe massiv. Die Sprengung sieht auf den ersten Blick nach mehr aus, beträgt laut Herstellerangaben aber "nur" 10 mm. Ambitionierte Pace-Fans sollten wissen, dass der Schuh mit seinen 345 g bei Größe 44 nicht unbedingt ein Leichtgewicht ist. Wirklich viel ist das für einen solchen Trailrunning-Schuh aber nicht. Am Ende ist es auch eine Frage der Gewohnheit, schließlich bin ich sonst mit leichteren Schuhen unterwegs.

Der Trail-Flitzer wirkt in rot fast schon aggressiv.
Der Trail-Flitzer wirkt in rot fast schon aggressiv.

Welche Besonderheiten stechen nun hervor? Der 'Speedcross 5' bietet tolle Grip-Eigenschaften, ein dynamisches Obermaterial mit großartiger Passform und viel Stabilität. In Größe 44 - normalerweise trage ich 43 - sitzt der top verarbeitete Trail-Flitzer exzellent an meinem eher breiteren Fuß und vermittelt ein erstaunliches Komfortgefühl, ohne unangenehm zu reiben. Der Schuh verfügt über ein komplett verschweißtes Obermaterial und - da freuen sich meine Hobbitfüße - ordentlich Platz im Zehenbereich.

Großartig wasserdicht ist diese Version aber nicht. Doch müsste man schon tiefere Pfützen durchqueren, um nasse Füße zu bekommen. Das integrierte Quicklace-Schnürsystem - ein Schnürsenkel, der in einem Zug festgezogen wird - geht leicht von der Hand und ist nicht einmal aufgegangen. Im hochalpinen Gelände war ich mit dem neuen Speedcross übrigens nicht, dafür auf Schotter- und Waldwegen im Münchner Umland. Gelaufen bin ich Distanzen bis 10 km, zwei Wald-Halbmarathons waren auch dabei.

Die Trittfestigkeit ist sehr gut.
Die Trittfestigkeit ist sehr gut.

Die Sohle des 'Speedcross 5' verfügt über viele größere Stollen, die sich tief in den Untergrund graben. Gerade bei eher bergigen Passagen mit nassen, schmierigen Untergründen gibt sich die neueste Speedcross-Version keine Blöße. Es macht riesigen Spaß, ohne Rücksicht auf Verluste mit dem Schuh über Stock und Stein zu heizen. Die Trittfestigkeit auf weichen Böden ist genial. Die Fersendämpfung fällt in der Tat sehr stattlich aus, darüber hinaus wirkt die mitgelieferte OrthoLite-Innensohle stabilisierend.

Klar sollte sein, dass dieser Trailrunner weiche Untergründe einfordert. Laufen im tieferen Schnee, auf matschigen Wegen oder lockerem Geröll funktioniert tadellos. Von größeren Touren auf asphaltierten Wegen würde ich mit diesem Runner jedoch abraten. Das Laufen auf harten Untergründen - vor allem über den Vorderfuß - fühlt sich sehr direkt und nach kurzer Zeit einfach unrund an. Obendrein nutzt sich die Schuhsohle dann zügiger ab. Zusammenfassend lässt sich sagen: Mit dem 'Speedcross 5' erhalten Trailrunning-Freunde einen sehr vielseitigen, komfortablen Laufschuh mit viel Grip für unter 130 Euro.

Ein Schuh für alle Trailrunning-Fans.
Ein Schuh für alle Trailrunning-Fans.

Ob Wolfgang das ähnlich sieht? Mensch Björn, da hast du aber schon mal ordentlich vorgelegt und den Leserinnen und Lesern viele Infos zu dem Schuh geliefert. Ich werde es vorwegnehmen! Ich denke, die Beliebtheit des Salomon Speedcross-Modells wird auch durch die fünfte Generation nicht abnehmen,  sondern sogar eher noch viele weitere Asphalt-Junkies, wie dich lieber Björn, zum Trailrunning animieren.

Was sagt Wolfgang über den roten Flitzer? Bildquelle: Wolfgang
Was sagt Wolfgang über den roten Flitzer? Bildquelle: Wolfgang

Tja, da steht er nun vor mir, der rote Flitzer fürs Gelände. Salomon selbst will mit dem 'Speedcross 5' „BACK TO THE ROOTS“! Die Werte, die ihn zur Legende gemacht haben, sind ein absolut wahnsinniger Grip, eine prima Passform und dann ist da noch der Komfort, der sogar meine herzallerliebsten Bama-Hausschuhe richtig alt aussehen lassen. Du schlüpfst hinein und hast sofort ein sagenhaftes Tragegefühl.

Ein Werkzeug fürs Grobe. Bildquelle: Wolfgang
Ein Werkzeug fürs Grobe. Bildquelle: Wolfgang

Durch das Quicklace-Schnürsystem liegt die Schnürung mit der butterweichen Zunge nah am Fuß an. Die Schnürsenkel werden noch in der Schnürsenkeltasche verstaut und schon haben etwaige Störenfriede, wie kleine Steinchen, keine Chance mehr in den Schuh zu gelangen. Auch kleinen Ästen oder Zweigen bietet das System keinen Angriffspunkt, ein Verheddern im Schnürsenkel ist schier ausgeschlossen.

Jetzt aber die wichtigste Info für alle Trailrunner: Was kann dieser Haudegen aus dem Hause Salomon denn nun auf der Piste und was nicht? Und für wen ist das „Sportgerät“ überhaupt geeignet? Machen wir es aber jetzt erstmal andersrum. Wie von Björn bereits beschrieben, ist der 'Speedcross 5' ein „Werkzeug“ fürs Grobe, daraus ergibt sich logischerweise, dass er seine Stärken nicht gerade auf Asphalt hat und sich dort schnell unrund & holprig anfühlt. Kurze Übergangsstrecken sind aber möglich.

Auch auf Passagen mit Felsen einsetzbar. Bildquelle: Wolfgang
Auch auf Passagen mit Felsen einsetzbar. Bildquelle: Wolfgang

Der Schuh ist genau der Richtige für euch, wenn ihr viel im wilden Gelände unterwegs seid und einen sehr griffigen Trailrunner in absoluter Spitzenqualität sucht. Tiefe Waldböden, matschige Trails und Wiesen, gerne auch bergauf, da spielt der Schuh so richtig seine Qualität aus. Seine Stollen graben sich wuchtig in die Erde und man hat zu jeder Zeit einen stabilen Tritt. Ausreden über schlechte Streckenverhältnisse kann man sich bei After-Race-Gesprächen damit also in Zukunft getrost sparen. ;-)

Seine hervorragende Dämpfung, vor allem im Fersenbereich, kommt einem auf trailigen Downhill-Passagen überaus zu Gute. Die Stöße werden herrlich abgefedert und man kommt mit dem Kultschuh souverän ins Tal. Schotter meistert der französische Gefährte ebenfalls ohne Not. Auch auf Felsen und Steinplatten hatte ich nie größere Probleme. Wobei es bei meinen Testläufen immer recht trocken war.

Top Trailrunner mit ordentlich Grip. Bildquelle: Wolfgang
Top Trailrunner mit ordentlich Grip. Bildquelle: Wolfgang

Der 'Speedcross 5' kommt augenscheinlich sehr wuchtig und robust daher, was er letztlich auch ist. Dennoch ist er keinesfalls schwerfällig und große Auswirkung auf das Gewicht hat die Erscheinung auch nicht. Ein Allrounder, den man auf Läufen wie zum Beispiel dem Chiemgauer100 oder dem Zugspitz Ultratrail o.Ä. bevorzugen würde, ist er aus meiner Sicht aber eher nicht - ginge aber bestimmt trotzdem. Unterm Strich bleibt: Mit dem aggressiven Grip und dem unglaublich tollen Tragegefühl ist Salomon aus meiner Sicht ein genialer Laufschuh für die immer größer werdende Trailrunning-Gemeinde gelungen.

Mehr Infos über Salomon unter: https://www.salomon.com