Hi Lauffreunde! Es gibt Firmen, die hat man selbst als Laufblogger nicht sofort auf dem Schirm. Ehrlich gesagt ist der Laufschuhmarkt fast unüberschaubar geworden. Doch es lohnt sich immer noch genauer hinzuschauen! Für mich ist True Motion solch ein Beispiel. Bis vor wenigen Wochen hat mir das deutsche Unternehmen kaum etwas gesagt. Irgendwann flatterte jedoch eine Pressemitteilung in mein Postfach, in der es unter anderem um den 'Aion' ging. Dabei soll es sich um einen stabilen, sehr gut gedämpften und äußerst komfortablen Laufschuh mit einer neuartigen Technologie handeln! Ein Runner, der aufgrund seiner Eigenschaften sehr gut in die Vorbereitung für meinen nächsten 100 Kilometer-Lauf passen könnte. Klar, dass ich mir den Schuh deshalb näher ansehen musste. Doch konnte mich der 'Aion' von True Motion wirklich überzeugen? Mein nachfolgender "Auf ein paar Runden"-Bericht soll Aufschluss geben!
Erstaunlich! Der 'Aion' macht gerade auf Instagram - #truemotion lässt grüßen - ordentlich die Runde. Viele, die sich den Schuh zugelegt haben, geraten fast ausnahmslos ins Schwärmen! Sogar gestandene Ultramarathon-Läufer können das sogenannte "Wunderkind" voll und ganz weiterempfehlen. Ich habe selten so viel Positives über einen Schuh gelesen. Doch was ist dran? Was macht den 'Aion' so besonders?
True Motion denkt schon mal nicht in den sonst üblichen Schubladen! Kategorien wie "Neutral" oder "Support" gibt es nicht. Jetzt wird es etwas spezifischer: Die neuartige U-förmige Technologie, die beim 'Aion' zum Einsatz kommt, zentriert den
Kraftangriffspunkt im gesamten Bewegungsablauf. Während des Abrollens bewegt sich dieser nämlich unter dem Fuß von der Ferse zum Vorfuß und am Ende zu den Zehen. Um dies technisch zu ermöglichen
und dabei zu unterstützen respektive die Zentrierung der wirkenden Kräfte auf der Längsachse des Fußes zu erlauben, wurde die Fersenkonstruktion nach vorn als "U" geöffnet. Damit wirkt diese
Konstruktion wie ein Trichter, der dem Kraftangriffspunkt erlaubt, sich funktionsgerecht nach vorn zu bewegen, verbleibt dabei aber mittig unter der Längsachse des Fußes. Die Ursache für
unphysiologische Belastungen soll also beseitigt werden - Probleme erst gar nicht entstehen!
Der 'Aion' verbindet also neueste biomechanische Erkenntnisse mit einem herrlichen Laufgefühl von Komfort und Sicherheit. Es gab
bereits einen Vorgänger - den 'Nevos'. Da ich mit diesem Schuh jedoch nicht gelaufen bin, finden sich in diesem Bericht auch keinerlei Gegenüberstellungen. Daher beschränke ich mich auf den
'Aion', der sogleich einige Besonderheiten offenbart: Der Fuß landet also sicher und stabil im Zentrum der besagten U-Tech-Sohlenkonstruktion. Durch zentriertes Abrollen werden
Halt und Sicherheit beim Laufen gewährleistet, was vor allem bei längeren Einheiten spürbar zur Geltung kommt. Ferner geht der 'Aion' einher mit einem Trampolineffekt, der
zugleich einen fühlbaren Energy-Return liefert. Durch den Einsatz des full-length U-TECH-Foams kommen besonders Komfortfans auf ihre Kosten.
Mein Testpaar in der Farbgebung "black/dark shadow grey/cherry tomato" macht designtechnisch einen durchdachten, aber keineswegs besonders spektakulären Eindruck. Auffällig sind sicherlich die „SPARK-Tupfer“ und metallischen Effekte, die bei nächtlichen Laufrunden stark reflektieren. In Größe 44 bringt es der Schuh auf genau 315 g. Damit ist der Runner weder besonders leicht noch großartig schwer. Die Sprengung wird mit einem Wert von 10 mm (statisch) angegeben. Allerdings spricht True Motion im gleichen Zuge von einer dynamischen fußneutralen Sprengung von 0 mm. Also dann, wenn der Fuß beim Laufen in die Mitte der besagten U-TECH einsinkt. Ich bin schon einige Halbmarathons und Marathons mit 0 mm Sprengung gelaufen - zweifellos ist eine gewisse Abmilderung festzustellen, mit einem zero drop-Laufgefühl hat das aber nicht viel zu tun. Und der Preis? Wer sich den Runner zulegen möchte, muss 180 Euro aufbringen. Sicherlich kein Schnäppchen! Jedoch zeigt bereits die überaus gelungene Verarbeitung des Laufschuhs, dass wir es hier klar mit einem Qualitätsprodukt zu tun haben!
Größentechnisch liegt der 'Aion' im Normalbereich. In vielen Fällen wähle ich bei Laufschuhen die 44, auch hier passt mir diese Größe nahezu ideal. Wer mit etwas
breiteren Füßen ausgestattet sein sollte, braucht sich glücklicherweise keine Gedanken zu machen. Der Schuh bietet ausreichend Platz und schnürt seitlich überhaupt nicht ein. Die
verwendeten Materialien - egal ob nun ganz vorne, Zungenbereich oder Fersenkragen - sind auffallend weich und gleichermaßen anschmiegsam. Mittels äußerer Fersenkampe bietet der 'Aion' ein
Plus an Stabilität. Erfreulich: Die Schnürsenkel gehen auch ohne Doppelschleife nie auf. Das Schnürsystem bietet die Möglichkeit der Marathonschnürung! Tip top!
Nach den ersten, noch kürzeren Einheiten mit dem 'Aion', war ich erstmal skeptisch. Es braucht tatsächlich ein paar Läufe, bis man mit dem Schuh richtig warm wird.
Doch je länger man läuft, desto mehr Spaß macht das Laufen damit. Schon beim ersten Halbmarathon in moderater Pace konnte mich der Runner durch seinen ausgezeichneten Trage- und Laufkomfort überzeugen.
Besonders auf harten Untergründen rollt der angenehm weiche 'Aion' sehr geschmeidig ab. Auf Wald- oder Schotterwegen würde ich den Schuh jedoch weniger einsetzen. Wurzeln oder Steine sind schnell
zu spüren, was das Laufgefühl auf Dauer definitiv beeinflusst. So sind es asphaltierte Laufstrecken, die der Runner am liebsten mag. Je härter also der Untergrund desto besser kommen
Trampolineffekt und Energierückgabe zur Geltung. Dabei rollt der 'Aion' via 3D-MotionBridge, welche Vorfuß und Rückfuß miteinander koppelt, besonders harmonisch und keineswegs schwammig
ab. Die Laufsohle macht auf trockenen Straßen und nassem Asphalt ihren Job ganz ordentlich. Auf Schnee kommt sie an ihre Grenzen!
Besonders gefallen hat mir der 'Aion' auf langen Strecken. Dann, wenn der Schritt etwas unrunder wird, zeigt sich die Stärke der U-Tech-Sohlenkonstruktion. So
landet der Fuß weiterhin sicher und stabil im Zentrum der U-Sohle, was einem unbeschwerten Laufgefühl erstaunlich nahekommt. Unrunde Laufbewegungen werden dann weiterhin
unterbunden, eine ausgeprägte Energierückgewinnung gibt es obendrauf. In Verbindung mit dem spürbaren Trampolineffekt und dem hohem Komfortfaktor, kann es sogar vorkommen, dass man den Schuh
irgendwann an seinen Füßen vergisst. Der 'Aion' hat nämlich die Besonderheit, dass er sich zu keinem Zeitpunkt aufdrängt! Der Runner richtet sich zudem an eine breite Zielgruppe, so dass
leichte, mittelschwere, aber auch schwere Läufernaturen uneingeschränkt mit viel Freude damit laufen können. Erstaunlich ebenfalls: Nach über 250 Kilometern sind bislang
keinerlei Verschleißerscheinungen zu erkennen, was ohne jeden Zweifel für die ausgeprägte Langlebigkeit spricht.
Übrigens: Den ersten Marathon bin ich
mit dem 'Aion' in 3:24 Stunden gelaufen. Den zweiten Marathon etwas
schneller in 3:06 Stunden, was ich anfangs nicht erwartet hätte. Vor Kurzem dann noch einen 50 km-Lauf in Sub 4 Stunden. Zum Spaß habe ich dann auch mal einen 5 Kilometer-Lauf in Sub 20 absolviert. Klar, dafür ist der 'Aion' nicht gebaut -
wer jedoch möchte, kann mit dem Schuh kurzzeitig auch mal etwas schneller werden. Ich konzentriere mich aktuell aber ohnehin viel lieber auf längere Distanzen mit moderater Pace. Beim nächsten 6
Stundenlauf wird der 'Aion' jedenfalls zum Einsatz kommen. Und wenn es weiterhin so rund läuft, dann ganz bestimmt auch bei meinem dritten 100 Kilometer-Lauf! :-)
Weitere Infos über True Motion unter: https://truemotion.run