Wahnsinn, wie schnell doch ein Jahr vergeht! Wenn ich so zurückblicke, dann muss ich feststellen, dass es 2020 wirklich viele spannende und gleichermaßen bemerkenswerte Laufschuh-Veröffentlichungen gab. Mit dem 'NOVABLAST' und 'METARACER' fallen mir allein bei ASICS schon zwei besondere Modelle ein. Doch damit nicht genug! Mit dem 'GEL-NIMBUS 23' serviert uns der japanische Sportartikelhersteller zum Ende des Jahres - so viel sei schon mal verraten – noch ein weiteres Highlight. Diesmal jedoch im Bereich der Langstreckenlaufschuhe! Dieser GEL-NIMBUS ist sicherlich etwas speziell, macht aber einiges richtig gut! Neugierig geworden? Dann kommt mit auf ein paar Runden mit dem 'GEL-NIMBUS 23'... :-)
Wer die GEL-NIMBUS-Reihe bislang nicht kennen sollte: Der Klassiker wurde nach dem lateinischen Begriff für die Nimbus-Wolkenformation benannt und ist seit über 20 Jahren quasi eine Art Synonym für besonderen Komfort bei Läufern aller Leistungsklassen. Im Wesentlichen handelt es sich beim 'GEL-NIMBUS 23' also um einen stark gedämpften Neutrallaufschuh, der sich nicht nur für kurze, sondern auch für lange Strecken bestens eignen soll. Das könnte den neuen GEL-NIMBUS gerade für Marathon- und Ultraläufer ziemlich interessant machen, vor allem auch, weil der Schuh eine Reihe spezieller Features bereithält. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei ASICS für die Bereitstellung bedanken!
Mein Testpaar kommt in der Farbvariante "carrier grey/digital aqua" und gibt sich passend zum aktuellen Schmuddelwetter eher unauffällig, dafür jedoch mit reflektierenden Elementen für eine bessere Sichtbarkeit in der Dunkelheit. Vermutlich nicht die schlechteste Farbe, so kann der Schuh – gerade, wenn man auf Waldwegen unterwegs ist - durchaus mal dreckig werden. Das Material lässt sich anschließend leicht wieder reinigen! Alternativ ist der 'GEL-NIMBUS 23' in der Herren-Version im knalligen "hazard green/black" oder klassischen "black/white" verfügbar. Die Damen können ebenfalls zwischen drei verschiedenen Farbvarianten wählen, wobei die Version in "grand shark/digital aqua" besonders originell ausfällt. Der neue GEL-NIMBUS ist designtechnisch nicht unbedingt spektakulär, aber immer noch überaus ansehnlich und von der Außensohle bis hin zur Zunge erstklassig verarbeitet. Ein absoluter Qualitätsschuh eben! Zum Preis von 180 Euro sollte das aber auch selbstverständlich sein.
Die Sprengung fällt mit 10 mm jedoch nicht gerade flach aus. Die Ferse steht im 'GEL-NIMBUS 23' also vergleichsweise hoch. Ob man nun mit hoher oder eher niedriger Sprengung seine Runden drehen möchte, muss am Ende jeder selbst für sich herausfinden und entscheiden. Obendrein ist der Runner mit 335 g bei Größe 44 nicht sonderlich leicht, was ihn auf den ersten Blick nicht gerade attraktiv erscheinen lässt. Wer jedoch einen Klotz am Läuferbein erwartet, braucht sich keine Sorgen zu machen! Der Schuh fühlt sich beim Laufen keinswegs so schwer an. So bin ich mit dem GEL-NIMBUS zum Spaß 10 Kilometer in Sub 40 oder auch mal einen Halbmarathon in Sub 90 erstaunlich leichtfüßig gelaufen. Klar sollte sein, dass der Schuh trotzdem eher für die moderate Pace gedacht ist. Wer möchte, kann mit dem Runner aber eben doch mal etwas schneller werden, was sicherlich nicht verkehrt ist. Dabei hatte ich nie das Gefühl, dass mich der Schuh in meiner Bewegungsfreiheit irgendwie einschränken würde. Gerade bei den längeren Einheiten hat sich gezeigt, dass der neue GEL-NIMBUS richtig viel zu bieten hat!
Kommt man mit dem 'GEL-NIMBUS 23' nämlich mal in Rollen, fallen die exzellente Stoßabsorption, der hervorragende Komfort und das weiche Tragegefühl auf. Der Schuh ist ausreichend breit geschnitten, so dass auch Hobbitfüßler keine Platzprobleme erleiden müssten. Vielleicht sind der Schuhkragen und vor allem die Zunge etwas zu stark gepolstert, das ist aber sicherlich auch eine persönliche Geschmacksfrage! Durch die GEL-Dämpfungstechnologieeinheit fühlt sich das Laufen vor allem auf harten Untergründen wie auf einem soften Gelkissen an. Das mag für einige Läufer vielleicht eine Idee zu weich sein, ich fand das Sofa-ähnliche Dämpfungsempfinden - die Flytefoam Propel-Technologie lässt grüßen - aber unterm Strich ziemlich angenehm, am liebsten natürlich auf längeren Strecken. Gleichzeitig verfügt der neue GEL-NIMBUS von ASICS über einige stabilisierende Elemente vor allem im Fersenbereich, so dass auch mittelschwere bis schwere Läufer auf den Runner zurückgreifen können.
Ebenfalls interessant: Die Verwendung geschlechtsspezifischer Stützen sollen zur Abfederung des Körpers beitragen. Die platzierten Flexrillen der Außensohle im Vorfußbereich unterscheiden sich also zwischen der Version für Männer und Frauen. Somit können sowohl Läufer als auch Läuferinnen die Zwischensohle optimal nutzen. ASICS ist es auf jeden Fall gelungen, ein erstaunlich weiches Tragegefühl mit einem gewissen Grad an Stabilität zu kombinieren. Klar: Diesen Spagat muss man so erstmal hinbekommen!
Übrigens: Das weich konstruierte, trotzdem angenehm straffe Mesh-Obermaterial hinterlässt ebenfalls einen tollen Eindruck, welches sich obendrein
durch eine hohe Atmungsaktivität auszeichnet. Ein dehnbarer Einsatz im Mittelfußbereich liefert ausreichend Flexibilität, was sich in Kombination mit der Ortholite X-55 Einlegesohle auf längeren
Strecken als weiteres Komfortplus entpuppt. In meiner Testphase bin ich mit viel Freude am liebsten Halbmarathons und Longruns auf harten Untergründen mit dem Runner gelaufen.
Dabei konnte der Schuh durch seine strapazierfähige Außensohle sowohl auf trockenen als auch nassen und sogar schneebedeckten Untergründen vollends überzeugen. Und natürlich ist
der 'GEL-NIMBUS 23' ein Kandidat für die Marathon-Distanz. Vielleicht nicht für eine neue Bestzeit, für lange Strecken aber allemal. Ob ich damit auch Ultramarathons laufen
würde? Ja, aber sicher doch! Die Faktoren Tragekomfort und Stabilität sprechen beim neuen GEL-NIMBUS von ASICS eindeutig dafür.
Weitere Infos über ASICS unter: https://www.asics.com