Bericht: Mein dritter 100 Kilometer-Lauf - ein Spaßlauf mit Erfahrungswert...[Werbung]

Hi Lauffreunde! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Zeit seit Corona immer schneller vorbeigeht. Das mag verschiedenste Gründe haben. Doch beim Laufen - mal unter uns - hört wirklich der Spaß auf! ;-) Anstatt immer schneller und schneller werden zu wollen, habe ich mich in den letzten Wochen und Monaten bewusst für das langsame Laufen entschieden. Ein Versuch der Entschleunigung, wenn man so will! Ehrlich gesagt gehöre ich eher zu den Bestzeitenjägern, doch diesen 100 Kilometer-Lauf wollte ich anders als sonst bestreiten. So ging es vor allem darum, mich vom Druck irgendwelcher Zielzeiten zu befreien. Natürlich würde ich gerne mal einen 100 km-Lauf auf Zeit laufen, doch bitte nicht im Training!

Start am Schweinfurter Baggersee.
Start am Schweinfurter Baggersee.

Für diesen 100 km-Erfahrungslauf habe ich mich anders als sonst vorbereitet. So bin ich seit dem Jahreswechsel jedes Wochenende entweder einen Marathon oder einen Marathon plus X gelaufen. Das war eine komplett neue Erfahrung für mich! Ich hätte nie gedacht, dass ich so viele längere Einheiten in einer solchen Kontinuität überhaupt bewältigen könnte. Allein dieses Training war für mich eine große Weiterentwicklung. Anfangs noch im schnelleren Tempo, habe ich die Pace im Trainingsverlauf immer weiter gedrosselt. Gelaufen bin ich einige 50er, zwei 60er und sogar ein 6 Stundenlauf. Unterm Strich habe ich mehr längere Läufe als sonst absolviert. Bei den Longruns ging es mir vor allem um die Distanz! Diese Denkweise war tatsächlich neu für mich und hat mich als Läufer sicherlich ein Stück weitergebracht.

Für dieses Abenteuer habe ich mich mit dem Schuhhersteller True Motion zusammengetan. Bei einigen langen Läufen hatte sich der 'Aion' (zum Testbericht) durch sein herrliches Laufgefühl von Komfort und Stabilität besonders positiv hervorgetan. Dieser hochwertige Laufschuh besitzt gerade für Ultraläufer einige Besonderheiten, die erwähnenswert sind: So landet der Fuß sicher und stabil im Zentrum der integrierten U-Tech-Sohlenkonstruktion. Durch zentriertes Abrollen werden Halt und Sicherheit beim Laufen gewährleistet, was vor allem bei längeren Einheiten spürbar zur Geltung kommt. Ferner geht der 'Aion' einher mit einem Trampolineffekt, der zugleich einen fühlbaren Energy-Return liefert. Außerdem kommen durch den Einsatz des full-length U-TECH-Foams besonders Komfortfans auf ihre Kosten. Ein Schuh, sicherlich nichts für schnelle Tempi, doch wie gemacht für Ultramarathons mit moderater Pace!

Unbeschwert unterwegs! Bildquelle: True Motion
Unbeschwert unterwegs! Bildquelle: True Motion

Streckenmäßig habe ich mich dieses Mal bewusst für einen Rundkurs entschieden. Genauer gesagt für die 2,3 Kilometer-Runde um den Schweinfurter Baggersee. Das hatte den Vorteil, dass ich regelmäßig an meiner Verpflegungsstation auf dem Parkplatz vorbeikommen würde. Außerdem war der Untergrund etwas weicher als noch beim zweiten 100 Kilometer-Lauf Richtung Bamberg, dort war ich hauptsächlich auf harten Geh- und Radwegen unterwegs. Das macht sich irgendwann muskulär einfach bemerkbar! Kommt dann noch ein zu weich gedämpfter Laufschuh dazu, kann dies - wenn man immer unrunder läuft - richtig schmerzhaft werden. So war es die richtige Entscheidung dort zu laufen – und diesmal hatte ich überhaupt keine Probleme, was sicherlich am top gedämpften 'Aion' und dem weicheren Untergrund lag.

Da ich keinen ausschweifenden Roman abliefern möchte, unterteile ich meine Empfindungen einfach nach den jeweiligen Distanzen und beschränke mich auf das Wesentliche. Der Start war also vergangenen Sonntag um 9 Uhr am Baggersee. Noch schnell die kleine Verpflegungsstation am Parkplatz aufgestellt, die Marathonschnürung überprüft, zwei Garmin-Laufuhren - ich laufe bei solchen Strecken zur Sicherheit immer mit einer zweiten Uhr - auf aktiv gestellt und schon konnte es losgehen. Die ersten beiden Stunden habe ich versucht, so locker wie möglich zu laufen. Meine Erfahrung hat mir gezeigt: Nichts ist schlimmer als zu schnell loszulaufen, das rächt sich bei derart langen Strecken im letzten Drittel immer. Die Schwierigkeit bestand also eher darin, das ideale Wohlfühltempo zu finden und ja nichts zu übertreiben!

Die Strecke am Schweinfurter Baggersee.
Die Strecke am Schweinfurter Baggersee.

So habe ich recht unbeschwert Runde um Runde gedreht und das herrliche Wetter und die Location um den schönen See genossen. Dabei hatte ich etwas Glück, denn in den letzten Tagen vor dem Lauf war das Wetter noch sehr unbeständig. Irgendwann hatte ich die Marathondistanz erreicht. Ich frage mich dann regelmäßig: Gibt es schon irgendwelche körperlichen Auffälligkeiten? Was machen die Muskeln? Wie laufen sich die Schuhe? Nach über vier Stunden ging es mir immer noch richtig gut - ich hatte keinerlei Probleme. Mit dem 'Aion' rollte es klasse - ich hatte nie das Gefühl besonders unsauber zu laufen. Irgendwann hatte ich den Laufschuh sogar an meinen Füßen vergessen! Über den Tag verteilt tauchten Freunde und Familie am Streckenrand auf, was ungemein motiviert. Zugleich konnte ich mit einigen Lauffreunden immer wieder gemeinsam, aber auf Abstand ein paar Runden im Wechsel um den See drehen – das war mental ebenfalls eine willkommene Abwechslung! Interessante Beobachtung: Die vielen Gespräche sorgten dafür, dass ich mich bei diesem 100er kaum mit meiner inneren Gefühlswelt auseinandergesetzt habe. Das war bei den ersten beiden 100ern durchs Frankenland noch etwas anders.

Ab Kilometer 50 blickte ich dann nicht mehr auf die Pace und so machte ich regelmäßig kleinere Pausen an meiner Verpflegungsstation. Ich hatte nicht das Gefühl, auf der Flucht sein zu müssen. So habe ich mir nach etwa sechs Stunden eine längere Pause gegönnt, um in Ruhe zu trinken und zu essen, mal zu entspannen, neue Kraft zu tanken und dabei das ein oder andere Gespräch mit meinen Liebsten und den freundlichen Mitarbeitern von True Motion zu führen. An meiner Verpflegungsstation hatte ich einiges deponiert: Darunter Wasser, Multisaft, Elektrolyte-Getränke, Cola, Gels und Riegel von Dextro Energy, Sandwiches, Salztabletten und mehr. Die Auswahl war gut & reichhaltig - wirklich vermisst habe ich nichts!

Top in Schuss - der 'Aion' nach dem Lauf! Bildquelle: True Motion
Top in Schuss - der 'Aion' nach dem Lauf! Bildquelle: True Motion

Bei Kilometer 75 hatte ich dann mein einziges Tief und so gönnte ich mir einfach eine weitere Auszeit, um mich etwas zu erholen. Ich habe mir bewusst die Zeit genommen und mich überhaupt nicht stressen lassen. Also genau das Gegenteil von dem, wie ich es sonst fast immer handhabe! ;-) Diese lockere Vorgehensweise repräsentieren auch die Zahlen: Für diesen 100 Kilometer-Lauf habe ich unterm Strich 10:12 Stunden benötigt, davon habe ich sage und schreibe 56 Minuten Pause gemacht. Das ist wirklich eine Menge! Doch hat es zu diesem Lauf einfach gepasst. So war mein dritter 100 km-Lauf keine Grenzerfahrung, sondern vielmehr ein schöner Spaßlauf mit Erfahrungswert. Vielen Dank nochmal an meine Freunde und Familie, vor allem an meine Frau, für die großartige Unterstützung an der Strecke. Ebenfalls möchte ich mich bei den Mitarbeitern von True Motion für den Support und den herrlichen Zieleinlauf bedanken. Es war ein richtig schöner Tag, den ich garantiert so schnell nicht vergessen werde.

Übrigens: Auf Laufen.de findet sich ein tiefgründiger Artikel über mein Vorhaben & ein kurzes Interview!