5 Fakten-Bericht: Der 'Kinvara Pro' von Saucony im Praxistest...[Werbung]

Oh yeah! Von der Ankündigung des neuen 'Kinvara Pro' war ich überrascht. Warum? Ganz einfach! Der Kinvara war im Marathonbereich über viele Jahre mein absoluter Lieblingsschuh. Und jetzt bringt Saucony mal eben ein komplett neues Kinvara-Modell auf den Markt. Irgendwie kaum zu glauben! Zudem scheint die Neuentwicklung einiges auf dem Kasten zu haben: Der 'Kinvara Pro' soll nämlich die leistungsstarke PWRRUN PB Dämpfung mit einer 3/4-Carbonfaserplatte kombinieren, um einen ausgeprägten Vortrieb zu ermöglichen. Doch trotz integrierter Carbonplatte geht es bei diesem Schuh nicht zwangsläufig um schnelle Zeiten! Das Hauptziel soll eher darin bestehen, ein leichtes Laufgefühl im Trainingsalltag zu gewährleisten. Doch wie viel Kinvara steckt überhaupt im neuen 'Kinvara Pro'? Und kann der Runner auf der Laufstrecke überzeugen? Um diese Fragen zu beantworten, habe ich mir den 'Kinvara Pro' für einen neuen "5 Fakten-Bericht" an die Füße geschnallt. Kommt mit auf die Teststrecke!

Kinvara im XXL-Format?
Kinvara im XXL-Format?

Breiter, dicker & größer? Zugegeben, der neue 'Kinvara Pro' wir lassen an dieser Stelle den 'Kinvara 14' mal außen vor – sieht weniger nach dem leichtgewichtigen Kinvara-Klassiker aus. Vielmehr haben wir hier einen Kinvara im XXL-Format! Saucony hat offensichtlich an etlichen Stellschrauben gedreht bzw. viel verändert: So sollen neutrale Läufer*innen durch die SPEEDROLL-Technologie und integrierte 3/4-Carbonfaserplatte einen besonders ausgeprägten Vorwärtsdrang erhalten. Mit zusätzlichem Dämpfungsmaterial unter dem Fuß und einer breiten Laufsohle soll der 'Kinvara Pro' ein leichtes und zugleich stabiles Lauferlebnis bieten. Klingt also eher nach einem richtigen Dämpfungsschuh, oder?

Erinnert fast schon an ein Endorphin-Modell.
Erinnert fast schon an ein Endorphin-Modell.

Vieles anders! Der 'Kinvara Pro' unterscheidet sich deutlich vom klassischen 'Kinvara' und erinnert an ein Modell aus der Endorphin-Kollektion. Die erhöhte Sprengung von 8 mm macht sich schon auf den ersten Kilometern deutlich bemerkbar. Das Laufgefühl ist jetzt ganz anders: Während der normale 'Kinvara' ein direktes Feedback vermittelt, präsentiert sich der 'Kinvara Pro' als kleines, aber feines Dämpfungsmonster. Im Vergleich zum Klassiker ist der 'Kinvara Pro' – mein Testpaar bringt 298 g bei Größe 44,5 auf die Waage – deutlich schwerer, fühlt sich in der Laufbewegung aber nicht ganz so schwer an. Das anschmiegsame Mesh-Obermaterial ist erstaunlich leicht, flexibel und atmungsaktiv. Meine Hobbitfüße passen richtig gut rein, schmale Füße könnten sich jedoch über zu viel Spielraum beklagen. Der Fersenkragen ist sehr weich gepolstert, der Fersenbereich – hier finden sich auch reflektierende Elemente – liefert genug Stabilität, ist auf Höhe der Achillessehne aber ungemein flexibel gehalten. Die Zunge schließt zwar leider nicht ganz optimal ab, dagegen passt der Druck des Schnürsystems vollends!

Ziemlich dicke Fersenkonstruktion.
Ziemlich dicke Fersenkonstruktion.

Bouncy Laufgefühl? Der 'Kinvara Pro' kombiniert PWRRUN (PB)-Dämpfungsmaterialien mit einer 3/4-Carbonfaserplatte. Das Zusammenspiel ermöglicht ein geschmeidiges und federndes Abrollverhalten, sanfte Übergänge und eine großzügige Dämpfung nicht nur im Fersen- sondern auch im Vorfußbereich. Mit diesem stattlich gedämpften Kinvara lässt sich eine Vielzahl von Pace-Bereichen ansteuern – von knapp unter 4er Pace bis hin zu 5:00 oder langsamer ist alles möglich. Obwohl der 'Kinvara Pro' eine steife Carbonfaserplatte besitzt, ist der Schuh nicht unbedingt für schnelle Läufernaturen gedacht. Nach diversen Tests – unter anderem gab es viele kurze Einheiten, drei Halbmarathons und einen Longrun in verschiedenen Tempobereichen – bin ich davon überzeugt, dass sich vor allem Einheiten mit langsamer Pace ausgezeichnet absolvieren lassen. Auch im Marathonbereich lässt sich der Schuh durch seinen hohen Dämpfungs- und Komfortfaktor ganz wunderbar einsetzen.

Hohe Vielseitigkeit auf kürzeren sowie längeren Strecken.
Hohe Vielseitigkeit auf kürzeren sowie längeren Strecken.

Kurzer Vergleich! Gegenüber den großartigen Endorphin-Modellen 'Speed 3' oder 'Pro 3' ist der 'Kinvara Pro' schwerer und weniger dynamisch. Allerdings bietet der neuartige Kinvara eine höhere Stabilität und mehr Komfort. Wenn es also um eher hohe Geschwindigkeiten zwischen 3:20 und 4:00 im Tempotraining oder gar Wettkampf gehen sollte, sind 'Endorphin Speed 3' und 'Endorphin Pro 3' sicherlich die bessere Wahl. Zudem werden Läufernaturen, die den 'Shift 3' gerne mal verwenden, einige Ähnlichkeiten im Abrollverhalten bemerken. Mit Blick auf die Endorphin-Kollektion sind sich 'Kinvara Pro' und 'Endorphin Shift 3' ohnehin am ähnlichsten. Trotzdem überzeugt der 'Kinvara Pro' vor allem durch seine Vielseitigkeit sowohl auf kürzeren als auch auf längeren Strecken. Der stark gedämpfte Saucony-Runner eignet sich für unterschiedliche Anforderungen im Training und bietet leichten sowie mittelschweren Neutralläufer*innen eine sehr überzeugende Balance zwischen Stabilität und Komfort.

Kommt ohne gummierte Außensohle daher.
Kommt ohne gummierte Außensohle daher.

Also doch Allrounder? Der 'Kinvara Pro' hat mich trotz Carbonfaserplatte insbesondere im moderaten bis langsamen Pacebereich ziemlich beeindruckt. In diesem Tempo bietet der Schuh ein wunderbar leichtes, federndes und komfortables Laufgefühl. Folglich ist es nicht zwangsläufig notwendig, besonders schnelle Zeiten laufen zu können. Der Schuh schafft es, dass jeder Schritt angenehm gedämpft und die Belastung auf die Gelenke gerade auf harten Untergründen spürbar reduziert wird. Die breite Sohle bietet genug Flexibilität, gleichzeitig liefert sie ein sicheres und stabiles Laufgefühl, das gerade auf längeren Strecken deutlich zu spüren ist. Übrigens: Auf eine gummierte Außensohle wird beim 'Kinvara Pro' verzichtet, dennoch können sich die Grip-Eigenschaften bei Trockenheit und Nässe sehen lassen. Kleiner Schönheitsfehler am Rande: Auf Schotterpassagen ist es sehr wohl möglich, durch die starke Auskerbung in der Sohlenmitte unfreiwillig größere Steine einzusammeln. Auffällige Verschleißerscheinungen an der Sohle sind nach bislang über 140 Kilometern jedoch nicht auszumachen.

Für eine Vielzahl an Läufer*innen?
Für eine Vielzahl an Läufer*innen?

Fazit: Der neue 'Kinvara Pro' ist das genaue Gegenteil vom minimalistischen Kinvara-Klassiker und liegt damit voll im Trend. Mit dieser Neuentwicklung liefert Saucony einen exzellenten Carbonplattenschuh mit üppiger Dämpfung, beachtlicher Stabilität und genialer Passform, der eine Vielzahl an Läufer*innen anspricht. Die Pro-Variante beschert sowohl bei langsamen als auch schnellen Einheiten ein leichtes, ungemein federndes Laufgefühl mit viel Komfort. Bei diesem Modell sind Dämpfungsmaterial und Carbonplatte ganz hervorragend aufeinander abgestimmt. Am Ende bleibt also ein sehr empfehlenswerter Neutralrunner für kurze Strecken, aber auch längere Distanzen bis hin zum Marathon!

Weitere Informationen über Saucony unter: http://www.saucony.de